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World Wealth Report: Zahl der Millionäre nimmt weltweit ab

World Wealth Report Zahl der Millionäre nimmt weltweit ab

Aufgerollte Dollar-Scheine

Mehrere Analysen zeigen: Das globale Geldvermögen nimmt ab

© picture alliance / Zoonar | SERGEY SERGEEV

Turbulenzen an den Aktienmärkten haben viele Reiche im vergangenen Jahr etwas ärmer gemacht. Mancher zählt nun nicht mehr zum Club der Dollar-Millionäre. Doch Deutschland behauptet seinen Platz

Viele Reiche rund um den Globus haben im vergangenen Jahr den Einbruch der Aktienmärkte zu spüren bekommen. Die Zahl der Menschen weltweit, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens 1 Mio. US-Dollar verfügen, verringerte sich binnen Jahresfrist um 3,3 Prozent auf 21,7 Millionen. Das zeigen Daten des Beratungsunternehmens Capgemini.

Der Gesamtwert der Vermögen dieser Menschen schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf 83 Billionen Dollar. Dies sei in beiden Kategorien der stärkste Rückgang seit mehr als zehn Jahren, ordnete Capgemini ein: „Ursache waren die geopolitischen wie auch makroökonomischen Unsicherheiten.“

Deutschland auf Platz drei hinter den USA und Japan

In Deutschland verkleinerte sich den Angaben zufolge der Club der Dollar-Millionäre von 2021 auf 2022 um 20.900 Menschen auf gut 1,61 Millionen Mitglieder. Ihr Gesamtvermögen sank um 2,2 Prozent auf gut 6,1 Billionen Dollar. Ein Jahr zuvor war es noch um 7,4 Prozent auf rund 6,3 Billionen Dollar gestiegen.

In Europa insgesamt schrumpften die Vermögen der Dollar-Millionäre im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 18,2 Billionen Dollar. Den stärksten Vermögensrückgang verzeichnete demnach die Region Nordamerika mit minus 7,4 Prozent auf 25,6 Billionen Dollar.

Deutschland behauptet der Auswertung zufolge trotz sinkender Zahlen Platz drei in der Rangliste der Länder mit den meisten Dollar-Millionären: An der Spitze stehen nach wie vor die USA mit nun gut 6,9 Millionen Menschen in dieser Kategorie (2021: 7,46 Millionen) vor Japan mit 3,55 Millionen (3,65 Millionen). China kommt als Viertplatzierter auf knapp 1,5 (rund 1,54) Millionen vermögende Privatpersonen („High Net Worth Individuals“ - kurz: HNWI).

Mehrere Analysen bestätigen den Trend

Capgemini berücksichtigt in seinem seit 1997 jährlich erstellten „World Wealth Report“ Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern diese nicht selbst genutzt werden. Sammlungen oder Gebrauchsgüter werden nicht eingerechnet.

Andere Analysen bestätigen den von Capgemini aufgezeigten Trend: Der Versicherer Allianz, der jährlich eine Studie zur Entwicklung der globalen Geldvermögen vorlegt, prognostizierte bereits im Oktober für 2022 die Trendwende. Nach deutlichen Zuwächsen von jeweils mehr als zehn Prozent in den drei Jahren zuvor sei für 2022 wegen der Folgen des Ukrainekriegs inklusive hoher Inflation und Verschärfung der Geldpolitik mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen - der erste nennenswerte Vermögensverlust seit der Finanzkrise 2008.

Bezogen auf Deutschland kam die Bundesbank für 2022 zu dem Ergebnis, dass die Menschen hierzulande infolge von Kursstürzen an den Börsen im vergangenen Jahr in der Summe Milliarden verloren haben. Das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen lag nach Berechnungen der Bundesbank zum Jahresende mit rund 7254 Mrd. Euro deutlich unter dem Rekordwert von 7624 Mrd. Euro von Ende 2021. Der deutsche Leitindex Dax büßte im vergangenen Jahr 12,3 Prozent an Wert ein. Der Index für mittelgroße Werte MDax verzeichnete sogar ein Minus von 28,5 Prozent.

dpa/vr

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