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"Zeitweise vor dem Bankrott": Twitter weniger als die Hälfte des Kaufpreises wert

"Zeitweise vor dem Bankrott" Twitter weniger als die Hälfte des Kaufpreises wert

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Elon Musk hat mit seiner Twitter-Übernahme wohl keinen guten Deal gemacht.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk sorgt für Wirbel, über den Kaufpreis wird lange gestritten. Knapp ein halbes Jahr später zeichnet der Milliardär einen krassen Wertverlust bei seiner Aquisition. Obendrein offenbart sich beim Kurznachrichtendienst ein ungewöhnlich schwerwiegendes Datenleck.

Der Tech-Unternehmer Elon Musk hat den aktuellen Wert von Twitter mit 20 Milliarden US-Dollar (18,56 Milliarden Euro) beziffert - weniger als die Hälfte der 44 Milliarden Dollar (40,8 Milliarden Euro), die er vor einem halben Jahr bei der Übernahme des Kurznachrichtendienstes bezahlt hat. In einer internen E-Mail, aus der US-Medien zitieren, beschreibt der Unternehmer den Wertverlust des Unternehmens und erklärt, die Kommunikationsplattform habe derart große finanzielle Schwierigkeiten gehabt, dass sie zeitweise vor dem Bankrott gestanden habe.

In der E-Mail ging es um ein neues Programm zur Vergütung von Mitarbeitern über Aktien. Musk äußerte darin die Erwartung, dass das Unternehmen im zweiten Jahresquartal durch die Rückkehr von Werbekunden wieder in die Gewinnzone kommen könne. Er sehe einen "klaren, aber schwierigen Weg" vor Twitter, auf dem der Wert des Unternehmens auf 250 Milliarden Dollar steigen könne. In welchen Zeiträumen dies geschehen könne, sagte Musk nicht.

Musk hatte Twitter im Oktober übernommen. Der Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX feuerte das Spitzenmanagement des Onlinedienstes und rund die Hälfte der damals 7500 Angestellten. Seither leidet Twitter immer wieder unter technischen Pannen. Weil auch die Moderation von Inhalten zurückgefahren wurde, schalten zahlreiche Unternehmen inzwischen keine Werbung mehr, was der Plattform erhebliche Umsatzeinbußen eintrug.

Teile des Twitter-Quellcodes online geleakt

An schlechten Nachrichten mangelt es bei Twitter nicht. Einige Teile des Quellcodes waren an die Öffentlichkeit gelangt. Die Social-Media-Plattform bemühe sich um Informationen zu dem mutmaßlichen Verantwortlichen mit dem Benutzernamen "FreeSpeechEnthusiast", wie aus einer Gerichtseinreichung hervorgeht. Twitter forderte darin die Microsoft-eigene Software-Entwickler-Plattform Github auf, "alle identifizierenden Informationen" im Zusammenhang mit dem Nutzer herauszugeben.

Die Auszüge des Twitter-Quellcodes, mit dem das Unternehmen online betrieben wird, wurden von "FreeSpeechEnthusiast" auf Github veröffentlicht. Das Unternehmen teilte mit, dass es den Code am Freitag auf Wunsch von Twitter entfernt habe. Github reagierte nicht sofort auf Anfragen, ob es solche Informationen Twitter zur Verfügung gestellt hat oder wie lange der Quellcode öffentlich zugänglich war. Auch Twitter reagierte nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme.