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Zentralafrikanische Republik: Im Kampf um Goldminen sterben Wagner-Söldner in Hinterhalt

In der Zentralafrikanischen Republik kämpfen russische Söldner um Gold und Diamanten. Jetzt wurde ein Konvoi der Wagner-Truppe von Rebellen angegriffen.

Die russische Söldnertruppe Wagner hat im Kampf um Goldminen in der Zentralafrikanischen Republik offenbar schwere Verluste erlitten. Von 17 getöteten Wagner-Angehörigen und mehreren erbeuteten Lkw spricht der Rebellenführer Ahmadou Ali, dessen Gruppe den Angriff im Norden des Landes ausgeführt haben soll.

"Zwei unserer Leute wurden getötet, aber wir haben sie geschlagen und viele Militärlaster beschlagnahmt", zitiert die britische Zeitung "Guardian" den Rebellenführer. "Wir haben ihnen einen Hinterhalt bereitet, und sie sind in die Falle gegangen." Eine Quelle aus der mit Russland verbündeten Regierung des Landes bestätigte der Zeitung den Überfall, sprach aber von sieben getöteten russischen Söldnern. Es wäre der schwerste Verlust für die Privatarmee des Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin in einem afrikanischen Land, seit Islamisten im Oktober 2019 sieben Wagner-Söldner in Mosambik töteten.

"Sie stehlen unsere Ressourcen"

Seit 2018 kämpfen etwa 1.000 Wagner-Söldner aufseiten der Regierung der Zentralafrikanischen Republik gegen verschiedene Rebellengruppen im rohstoffreichen Norden des Landes. Unter russischem Einfluss hat sich die Regierung in Bangui gerade mit den nördlichen Nachbarländern Tschad und Sudan darauf geeinigt, die Rebellen in der Region gemeinsam zu bekämpfen. "Das hat die Spannungen verschärft, weil die Rebellengruppen jetzt ihre Einkommensquellen gegen Regierungstruppen und Wagner-Söldner verteidigen müssen", sagte Enrica Picco von der International Crisis Group dem Portal "Bloomberg".

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An den jüngsten Kämpfen nahe der sudanesischen Grenze sollen ausschließlich Wagner-Söldner beteiligt gewesen sein, so Rebellenführer Ali: "Es war ein Kampf zwischen uns und den Russen", sagte der Chef der Patriotischen Koalition für Wandel dem "Guardian" weiter. "Sie benutzen die Regierungstruppen nur als Deckmantel. Die Russen haben schon das ganze Land übernommen. Sie bewachen die Grenze und sind überall, wo es etwas Wertvolles gibt. Sie stehlen unsere Ressourcen." Das Land mit 5,5 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten der Welt. Seit 2012 tobt dort ein Bürgerkrieg. Und die Wagner-Gruppe nutzt die Situation offenbar aus.

Im Juni sollen die berüchtigten Freischärler ein regelrechtes Massaker unter Goldsuchern nahe der Stadt Am Daga an der sudanesischen Grenze angerichtet haben. Augenzeugen berichteten von wochenlangen Angriffen auf die Camps der Goldsucher, bei denen die Söldner wahllos um sich geschossen und die Ausrüstung und Unterkünfte der Arbeiter zerstört hätten. Mindestens 20 Menschen sollen getötet worden sein, andere Zeugen sprachen von Hunderten Toten und Verletzten, berichtete damals der "Guardian". Auch in anderen afrikanischen Ländern ist die Wagner-Gruppe zuletzt immer aggressiver aufgetreten.

Unter dem Druck der westlichen Sanktionen nach dem Überfall auf die Ukraine braucht der Kreml dringend Devisen, um den schwachen Rubel und die russische Wirtschaft zu stabilisieren. Das Gold aus den afrikanischen Minen spielt dabei offenbar eine wichtige Rolle. Die US-Regierung hat die Wagner-Gruppe kürzlich auf die Liste internationaler krimineller Organisationen gesetzt, "auch wegen der Verbrechen der Gruppe in Mali, Sudan und der Zentralafrikanischen Republik".