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Zu fünft in enge Kiste gesperrt - Ließ Amtsleiter diese Katzen im Stich?

Dortmund (NRW) – Erbärmliches Jammern klang aus dem Verschlag hinter dem Haus, es stank bestialisch. Nachbarn alarmierten die Behörden – die Beamten fanden am Pfingstmontag in Dortmund laut Polizei rund 50 Katzen!

„Die Tiere befanden sich in einem verwahrlosten Zustand“, sagt Polizeisprecherin Annika Roß. Sie gehören wohl dem ehemaligen Mieter Christian H. (63) – doch der konnte zunächst nicht angetroffen werden. Neben Polizisten, Feuerwehr-Männern und Helfern der Tierschutz-Organisation „Arche 90" erschien auch Dr. Rüdiger Wurm, Leiter des städtischen Veterinäramtes, am Einsatzort und inspizierte die stinkenden Katzen-Käfige.

Amtsleiter Dr. Rüdiger Wurm (r.) trägt die beschlagnahmten Tiere mit Feuerwehr-Männern zum Transporter

Foto: Andreas Wegener

Für eine Handvoll Katzen ging es anschließend ins städtische Tierheim, der Rest musste in den Ekel-Räumen des Herzlos-Halters bleiben! Unfassbar: Nachdem der Amtsleiter verschwunden war, waren noch mindestens fünf Katzen in einer kleinen, roten Plastikbox (kaum größer als drei Schuhkartons) eingesperrt! Ein offenbar verletztes Kätzchen blieb ebenfalls zurück.

Ist das mit dem Tierschutzgesetz vereinbar? Nach Angaben der Stadt Dortmund ja – danach hätten die Tiere die Box eigenständig verlassen können!

Eine Katze sei mit fünf Welpen in kleinen Käfigen ohne Tageslicht untergebracht gewesen, diese seien ins Tierheim gebracht worden. In weiteren Räumen seien 15 Katzen und 23 Welpen (alle Europäisch Kurzhaar) gehalten worden. Alle hätten Futter, aber kein Wasser bekommen. Die Haltungsbedingungen seien zum Teil unhygienisch, betreffend der Raumgröße jedoch „nicht zu beanstanden“ gewesen, hieß es.

Unfassbar auch für den „Arche 90“-Mitarbeiter: In dieser Plastikkiste waren fünf Katzen eingesperrt, nachdem der Amtsarzt gegangen war

Foto: Andreas Wegener

Dem Tierhalter droht laut Stadt ein Bußgeldverfahren. Er müsse alle Katzen sofort tierärztlich untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen. Ein Sprecher der Stadt Dortmund: „Die Haltung wird weiter engmaschig überprüft.“

▶︎ Christian H. hatte gegenüber BILD zugegeben, dass die Haltung seiner Katzen nicht artgerecht sei.

Christian H. darf seine Katzen fast gänzlich behalten

Foto: Andreas Wegener

Auch dieses offenbar an der Schulter verletzte Kätzchen blieb zurück

Foto: Andreas Wegener

Die Helfer der „Arche 90“ schütteln mit dem Kopf. Sprecherin Gabi Bayer (57): „Wir sind fassungslos. Die Tiere hätten alle untergebracht werden müssen. Wir hatten sogar angeboten, dass wir einen Teil in unserer Quarantäne-Station aufnehmen, falls im Tierheim nicht genug Platz ist.“