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Zwangsversteigerung: Was passiert mit Old Country Inn Black Paddle?

Eine defekte Heizdecke soll einen Brand in dem Gebäude verursacht haben, bei dem der darin lebende Mieter starb. Seitdem geht es dem historischen Ensemble (erbaut 1819) gut. In der Öffentlichkeit scheint niemand für das Gebäude verantwortlich zu sein. Es gibt 1 Eigentümer. Allerdings ist die Eigentümerstruktur ein Chaos.

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1976 zog ein Vormieter aus Freiburg hierher und übernahm die Geschäfte von Black Paddle. Bruder. Seit Jahrzehnten ist der Landgasthof ein Signature-Dining-Restaurant, das sowohl von Bewohnern der umliegenden Städte als auch von Gästen aus Schweinfurt geschätzt wird.

Vom Ryokan zum Swapping Club zum Ryokan

Aber das fand Ende der 1990er Jahre ein jähes Ende. Der Besucheransturm sei zurückgegangen und die Mieter seien finanziell zu weit gegangen. 2004 eröffnete seine Frau in einem Teil des Hauses einen Swingerclub, in dem er noch essen konnte. 2007 gab die Frau jedoch auch ihre Schanklizenz zurück.

Das Gasthaus war einige Zeit geschlossen, bis sein Besitzer, der auf einer Pazifikinsel lebt, das Gelände 2010 an einen Mann aus Schweinfurt verkaufte. Anschließend betrieb er fünf Monate lang einen Landgasthof, bevor er ihn schließlich schloss. Der mutmaßliche Käufer hatte sich selbst ins Grundbuch eingetragen, den Kauf aber offenbar bisher nicht bezahlt.

Neuer Besitzer nicht mehr gefunden

Nach der Brandkatastrophe 2013 ist Black Puddle sichtlich verfallen. Es wurde jedoch kein neuer Eigentümer gefunden und es konnten keine Anklagen gegen sein Eigentum erhoben werden, das sich jetzt an der State Route 2245 befindet. Weder die ehemaligen Besitzer der pazifischen Inseln noch die Behörden des Landes waren zunächst hilflos.

Die Dinge kamen 2017 in Bewegung, als ein ehemaliger Besitzer eines Gasthofs, der im Ausland lebte, die Kosten des Grundstücks in das Grundbuch eintrug, um als Gläubiger an das Geld zu kommen. Er beantragte die Zwangsvollstreckung.

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Damals legte ein vom Amtsgericht Schweinfurt beauftragter Gutachter den symbolischen Euro als Verkehrswert zugrunde beschlossen. Eigentum. Allerdings waren in den letzten Jahren Grundsteuern fällig und Mahngebühren aufgelaufen, sodass am Ende für den Stichtag Dezember 2017 insgesamt 7432,15 Euro verbraucht wurden.

Nach der Zwangsversteigerung 2017 blieb alles beim Alten 

Schweinfurter Bieter waren damals bereit, genau diesen Betrag zu zahlen. Der Vorbesitzer, der eine Zwangsversteigerung versuchte, war jedoch nicht gut genug und lehnte das Angebot ab.

Seit dem Brand vor neun Jahren kämpfen das Landratsamt Bad Kissingen und das Landesamt für Denkmalpflege mit maroden Gebäuden. Mit nur Brandschaden schrieb das Landratsamt jahrelang Briefe an neue Besitzer, die zumindest die Postleitzahl hatten, und bat sie, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Aber der Besitzer hat noch nicht geantwortet.

„Geld wirst du nie wieder sehen.“

Regierungschef Thomas Schönwald

Kurz nach dem Brand schloss die Denkmalschutzbehörde die ehemaliges Postamt Der  Kubus aus dem frühen 19. Jahrhundert ist noch erhaltenswert. Als das Haus jedoch 2019 einsturzgefährdet war und das Bezirksamt das Haus aus Sicherheitsgründen von oben bis unten abreißen musste, hielt die Denkmalschutzbehörde den Schaden für irreparabel. Im Jahr 2020 wurde Black Puddle von der Liste der Denkmäler gestrichen.

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Abriss kostet 6000 €. Das Stationsbüro bemühte sich schon seit einiger Zeit, schriftlich mit der Besitzerin in Kontakt zu treten. „Geld sieht man nie wieder“, sagte Regierungsdirektor Thomas Schönwald im Gespräch mit der Redaktion. Das Amt wollte die Hypothek jedoch nicht ins Grundbuch eintragen lassen. Schönwald fuhr fort, dass die Erfolgsaussichten bei den Gläubigern gering gewesen wären.

Inzwischen war aber die Großgemeinde Oerlenbach selbst als Gläubiger im Grundbuch eingetragen und hatte bereits Monate zuvor einen Verkaufstermin für die Zwangsvollstreckung beantragt. Am 26. Oktober 2022 ist es soweit. Die Gemeinde wolle dann beim Amtsgericht Schweinfurt mitbieten, sagte Oberbürgermeister Niko Rogge im Gespräch mit dieser Redaktion. Der jetzige Eigentümer des ehemaligen B19-Geländes schuldet  "Tausende" an die örtlichen Behörden.

„Die Leute hier kümmern sich wirklich um dieses Thema.“

Bürgermeister Nico Rogge

Rogge hat andere, ich weiß, es gibt einige Gläubige. Bei einer Zwangsversteigerung gebe es aber eine gesetzlich vorgeschriebene Gläubigerrangfolge, sagte Rogge. „Wir sind dran.“ Für ihn ist es wichtig, dass die Kommunen überhaupt handeln können. Die Ruinen der Schwarzen Pfütze fallen vielen auf, die vorbeikommen und seit vielen Jahren vorbeikommen. „Das Problem brennt hier in den Nägeln.“ Manche sprechen sogar von „Schandflecken“, die entfernt werden müssen.

Kommunen können nicht unbegrenzt bieten

Kommunen haben einer Zwangsversteigerung zugestimmt, sagt Rogge. Das war wichtig, denn als Bürgermeister kann man bei einer Zwangsversteigerung nicht unbegrenzt mitbieten. Wie er sagt, hat Rogge auch den einstimmigen Beschluss der Bürger auf der Bürgerkonferenz in Rottershausen im März 2022 festgehalten.

Wenn die größere Gemeinde auf das Land bieten kann, sollte es laut Rogge eine "ökologische Freifläche" geben. Vielleicht werde es eine Gedenktafel geben, die ihn an einen ehemaligen Landgasthof erinnere, fragt er. Ausgereifte Pläne dafür gibt es noch nicht.