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5. Niederlage in Folge für Langnau: Warum dieser Nackenschlag den SCL Tigers besonders weh tut

5. Niederlage in Folge für LangnauWarum dieser Nackenschlag den SCL Tigers besonders weh tut

Nach zuletzt schwachen Leistungen steigern sich die Emmentaler in Genf massiv. Aber im letzten Drittel gelingt Servette mit vier Toren die Wende zum 4:2-Sieg.

Für einen starken Auftritt nicht belohnt: Die SCL Tigers müssen auch in Genf als Verlierer vom Eis. 

Für einen starken Auftritt nicht belohnt: Die SCL Tigers müssen auch in Genf als Verlierer vom Eis. 

Foto: Pascal Muller (Freshfocus)

Und dann hallen tatsächlich Pfiffe von den Rängen. Zur Spielhälfte kann Servette in Überzahl spielen. Die erste Genfer Powerplay-Formation lässt Hockey-Feinschmecker mit der Zunge schnalzen. Auf dem Eis stehen Sami Vatanen, Valtteri Filppula, Daniel Winnik, Vincent Praplan und Noah Rod. Doch das hochkarätige Quintett bringt nichts zustande, was einige Genfer Anhänger hörbar erzürnt.

Als die Schlusssirene ertönt, ist jedoch aller Zorn verflogen. Weil die Servettiens im letzten Drittel doch noch einen Zahn zulegen. 4:2 bezwingen sie die SCL Tigers. Es ist ein grosszügiger Lohn für eine insgesamt dürfte Leistung. Und es ist ein weiterer Schlag in den Nacken für die Emmentaler, die sich im Vergleich zu den letzten Partien steigerten und dem Favoriten bis fast zum Schluss Paroli boten.

Simpel und aufsässig

Es wurde bekanntlich nicht mit Kritik gegeizt in den letzten Tagen an der Mannschaft von Thierry Paterlini. Gegen Ajoie, vor allem aber im Derby gegen Biel und in Rapperswil enttäuschte sie auf der ganzen Linie. Die Gegner erhielten viel zu viel Platz, auch, weil die Tigers für sie so wichtige Tugenden wie Leidenschaft und Wille vermissen liessen.

Aber das tolle im Eishockey ist: Zumindest in diesem Stadium der Saison lässt sich noch Vieles korrigieren. Und so treten die Langnauer in der Vernets-Halle wie verwandelt auf. Sie spielen simpel und aufsässig, so dass das hochdekorierte Genfer Ensemble sich selten in Szene spielen kann. Und wenn doch, dann ist Luca Boltshauser zur Stelle. Der Goalie hält seine Mannschaft mit einigen Paraden bis ins letzte Drittel im Spiel.

1:0 führt sie da, Vili Saarijärvi eröffnete das Skore in der 25. Minute. Wobei es sich eigentlich bereits um den zweiten Langnauer Treffer an diesem Abend handelte. Doch jener von Flavio Schmutz im Startabschnitt – und in Unterzahl - war wegen Offside aberkannt worden.

Finnische Weltklasse

Es bedarf letztlich der Klasse dreier Weltmeister und Olympiasieger, um die Partie zu wenden. Teemu Hartikainen trifft nach magistraler Vorarbeit Vatanens zum Ausgleich, Filppula gelingt das 2:1. Langnau aber gibt sich nicht geschlagen, Aleksi Saarela enteilt erneut in Unterzahl und lässt auch Robert Mayer keine Chance. Sechs Minuten vor Schluss dürfen die Gäste wieder auf Punkte hoffen. Zumal kurz danach der Genfer Rod auf die Strafbank muss.

Aber: Auch Servette respektive Simon Le Coultre kann in Unterzahl treffen (58.). Und davon erholen sich die Gäste nicht mehr, wobei Rot mit dem Empty-Netter 16 Sekunden vor der Sirene alles klar macht.

Langnau geht damit bereits zum fünften Mal in Folge leer aus, obwohl es über weite Strecken überzeugt hat. Das dürfte die Emmentaler fast noch mehr schmerzen als der Blick auf die Tabelle.

Marco Oppliger ist seit 2013 als Sportredaktor für Tamedia tätig. Seine Kernthemen sind Eishockey und Ski Alpin, ebenso berichtet er über Schwingen und Leichtathletik. Mehr Infos

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