Switzerland
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Die Shaqiri-Frage und keine Experimente – so sehen die kommenden Wochen für die Nati aus

Nachdem Franco Foda als Nachfolger von Meistertrainer André Breitenreiter nicht funktionierte, übernimmt nun interimsweise der U21-Coach Genesio Colatrella. Er dürfte eher keine Dauerlösung sein. Wir haben 6 Trainer-Typen, die perfekt zum FC Zürich passen könnten.

Mit Heiko Herrlich würde man einen Trainer verpflichten, der ähnlich wie André Breitenreiter bereits in der Bundesliga Erfahrung als Cheftrainer sammeln konnte. Auch für Herrlich könnte der FCZ eine Chance sein, seiner Trainerkarriere nochmals neuen Schwung zu verleihen. Bei Jahn Regensburg konnte er zudem schon unter Beweis stellen, dass er in einem Klub mit begrenzten finanziellen Mitteln gute Arbeit leisten kann.

Trainer Murat Yakin wird in den letzten beiden Ernstkämpfen vor der WM ein besonderes Augenmerk auf seine Spieler legen.

Trainer Murat Yakin wird in den letzten beiden Ernstkämpfen vor der WM ein besonderes Augenmerk auf seine Spieler legen.Bild: keystone

Zwei Monate vor der WM absolviert die Schweizer Fussball-Nati gegen Spanien und Tschechien die letzten beiden Spiele in der Nations League. Fünf Fragen und Antworten vor den entscheidenden Wochen.

Etienne Wuillemin / ch media

In genau zwei Monaten beginnt für die Schweiz die WM. Kamerun, Brasilien und Serbien heissen die Gegner. Mindestens der zweite Gruppenrang und damit die Qualifikation für den Achtelfinal ist das Ziel.

Zunächst aber stehen noch zwei Spiele in der Nations League an. Heute Samstag in Saragossa gegen Spanien. Am nächsten Dienstag dann in St. Gallen gegen Tschechien.

Worum geht es in der Nations League noch?

Die Schweiz steckt im Abstiegskampf. Nach drei Niederlagen zu Beginn (1:2 in Tschechien, 0:4 in Portugal, 0:1 gegen Spanien) gelang zum Abschluss des Zusammenzugs im Juni immerhin ein 1:0 gegen Portugal. Trotzdem ist die Schweiz derzeit Tabellenletzter. Bleibt das auch nach den beiden abschliessenden Spielen so, würde sie in die Liga B relegiert.

Bedeutet: Die Namen der Gegner in der nächsten Kampagne (Herbst 2024) wären etwas weniger klingend. Darum möchte die Nati den Klassenerhalt unbedingt schaffen. Die Hoffnung ist gross, dass dies mit einem Sieg zu Hause gegen Tschechien gelingt.

Wie sehen die Pläne von Nationaltrainer Murat Yakin aus?

Genf war so etwas wie ein kleiner Befreiungsschlag. Endlich der erste Sieg im sechsten Länderspiel dieses Jahres. Er verhinderte, dass die Nati mit allzu schlechten Gefühlen in die Sommerpause gehen musste. Nationaltrainer Murat Yakin sagt: «Aus diesen vier Spielen haben wir viele wichtige Erkenntnisse erhalten.»

Will so kurz vor der WM keine Experimente mehr wagen: Murat Yakin.

Will so kurz vor der WM keine Experimente mehr wagen: Murat Yakin.Bild: keystone

Jetzt, da die WM näher rückt, stellt Yakin klar: «Es gibt keine Experimente mehr. Die Besten werden spielen.» Auch in der zweiten Reihe möchte ­Yakin bewusst nichts mehr an der Hierarchie ändern. Er setzt auf die Spieler, die er kennt und denen er vertraut.

Darum ist ­Fabian Frei weiter dabei. Und darum erhalten die Stürmer ­Josip Drmic und Michael Frey (aktuell verletzt) kein Aufgebot, obwohl sie in ihren Vereinen regelmässig treffen, obwohl Mario Gavranovic zurückgetreten ist und obwohl der formstarke Noah Okafor wegen einer Zahnoperation fehlt.

Wartet trotz starker Torquote in der belgischen Liga auf sein Debüt im Nationalteam: Michael Frey.

Wartet trotz starker Torquote in der belgischen Liga auf sein Debüt im Nationalteam: Michael Frey.Bild: imago

Das Gerüst der Schweizer Mannschaft für die WM steht. Sommer ist im Tor weiter unbestritten. Auch die Verteidigung steht. Widmer, Akanji, Elvedi und Rodriguez. Für Schär bleibt zunächst die Rolle des ersten Stellvertreters in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld ist ­Captain Xhaka gesetzt, Freuler ebenfalls. Zakaria und Sow kämpfen um den dritten Platz. Im Angriff heissen die ersten Kandidaten für die drei Plätze Shaqiri, Embolo, Okafor (wenn er wieder gesund ist), Seferovic und Vargas.

Wie sieht die Position von Xherdan Shaqiri aus?

Bei Vladimir Petkovic war das bis zuletzt so. Nach einem Jahr unter Murat Yakin zeigt sich nun, dass es für den Nati-Trainer eine valable Option ist, Shaqiri wieder auf dem rechten Flügel laufen zu lassen. Das gilt vorab in Spielen, in denen die Schweiz Aussenseiter ist, weniger Ballbesitz hat und darum nur mit drei Offensivakteuren antritt.

Shaqiri ist darob ganz gelassen. Wenn er sagt, er spiele dort, wo ihn der Trainer eben aufstellt, dann meint er das tatsächlich auch so und ist das als weiteres Beispiel seines Reifeprozesses zu werten. Auch Yakin selbst sagt, was Trainer häufig anfügen in System-Diskussionen: «Wir müssen ohnehin flexibel sein.»

Ein Mann für die wichtigen Momente: Xherdan Shaqiri.

Ein Mann für die wichtigen Momente: Xherdan Shaqiri.Bild: keystone

Warum wird Granit Xhaka eine Regenbogen-Captain-Binde tragen?

Auf Initiative der Niederlande tragen die Captains von mehreren Nationen fortan eine Captain-Binde mit Regenbogenfarben. Die Kampagne «OneLove» setzt sich für Toleranz, Respekt und Solidarität ein. «Als Captain der Nati trage ich diese Binde mit Stolz», sagt Xhaka, «wir wollen alle daran erinnern, dass wir Menschen alle gleich sind und gleichbehandelt werden möchten.»

Xhaka wird diese Captain-Binde auch an der WM in Katar tragen. Er feiert am nächsten Dienstag – am Tag des Spiels gegen Tschechien – seinen 30. Geburtstag. Ein Geschenk hat er sich bereits selbst gemacht: Er ist derzeit so gut in Form wie wohl noch nie.

Was ist besonders am Stadion in Saragossa?

Erstmals seit 19 Jahren bestreitet Spanien wieder ein Länderspiel in Saragossa. Entsprechend gross ist die Vorfreude in der Stadt. Die 32'000 Tickets waren innerhalb von einer Stunde alle verkauft. Das Stadion «La Romareda» wirkt ziemlich aus der Zeit gefallen. Es wurde 1957 gebaut und seither kaum renoviert. Es versprüht gleichwohl einiges an Charme. Die 650 Schweizer Fans, welche die Nati begleiten, dürfen sich auf eine tolle Atmosphäre freuen.

Hier findet die Partie vom Samstagabend statt.

Hier findet die Partie vom Samstagabend statt.Bild: keystone

Spaniens letzte Erinnerungen an Saragossa sind nicht gut. 2003 ging die EM-Qualifikationspartie gegen Griechenland 0:1 verloren. Ein gutes Jahr später waren die Griechen Europameister. Sollte der Schweiz nun tatsächlich auch ein Sieg gelingen, so wäre das zumindest schon einmal ein gutes Omen für die WM in zwei Monaten. (aargauerzeitung.ch)