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Eine Dermatologin klärt auf: So erkennt man eine Sonnenallergie

Einen Sonnenbrand hatten vermutlich die meisten schon einmal in ihrem Leben, wenn die Haut nicht ausreichend vor Sonnenstrahlen geschützt wurde. Eine Sonnenallergie tritt hingegen seltener auf. Marianne Meli (40) ist Ärztin für Dermatologie und Venerologie und leitet die Hautarztpraxis Dermanence in Zürich. Sie erklärt, dass es sich dabei eigentlich gar nicht um eine allergische, sondern um eine Überempfindlichkeitsreaktion von Körperstellen handelt, die nicht an UV-Strahlung gewöhnt sind.

Die Polymorphe Lichtdermatose, wie man die Sonnenallergie in Fachkreisen bezeichnet, sei eine Hauterkrankung, die durch eine verstärkte UV-Belastung ausgelöst wird, stellt die Expertin klar. Grundsätzlich könne es jederzeit zu dieser Hauterkrankung kommen. Vor allem aber nach langer Sonnenkarenz – also wenn man lange nicht an der Sonne war – und daher meist nach den Wintermonaten oder in den Ferien. «An den Körperstellen, die ganzjährig der UV-Strahlung ausgesetzt sind, wie Gesicht und Hals, tritt die Sonnenallergie typischerweise nicht auf. Ein Auftreten im Schnee ist deshalb eher selten», fügt die Ärztin hinzu.

«Der Ausschlag kann von Person zu Person sehr unterschiedlich aussehen»

Anders als man zunächst vermuten könnte, zeigt sich die sogenannte Sonnenallergie nicht sofort. «Meist kommt es erst ein bis zwei Tage nach der intensiven UV-Belastung zu einem häufig stark juckendem Ausschlag an den entsprechenden Körperstellen. Der Ausschlag kann von Person zu Person unterschiedlich aussehen, weshalb ihm der Name polymorph, also vielgestaltig, gegeben wurde», so Meli.

Theoretisch kann dieser Ausschlag an allen Körperstellen auftreten, die nicht an die Sonne gewöhnt sind, so die Expertin: «Am häufigsten ist das Vorkommen im Décolleté, Nacken, Schultern, Oberarme und Oberschenkeln.» Personen mit hellem Hauttyp sind laut der Ärztin für Dermatologie und Venerologie öfter von der Hauterkrankung betroffen als dunkle Hauttypen.

Es kann passieren, dass eine Sonnenallergie plötzlich auftritt. Meist erkranken junge Personen im Alter von etwa zehn bis dreissig Jahren daran. Frauen haben die Hauterkrankung deutlich häufiger als Männer und oft sind auch weitere Familienmitglieder betroffen.

«Ein einmaliges Auftreten ist atypisch. Meistens leiden die Betroffenen während mehreren aufeinanderfolgenden Saisons an der Hauterkrankung. Sie kann aber auch plötzlich wieder verschwinden», weiss Meli. Weshalb der Körper bei manchen Menschen überhaupt in dieser Form auf die Sonnenstrahlung reagiert, sei unklar. «Der genaue Mechanismus ist noch unbekannt. Man geht von einer genetischen Neigung der Haut aus, mit einer Immunantwort auf Stoffe im Körper zu reagieren, die durch UV-Strahlung aktiviert werden.»

Was kann man dagegen tun?

Am besten beugt man einer Sonnenallergie vor. Das Wichtigste ist, dass die Haut mittels Sonnencreme und passender Kleidung langsam an die Sonne gewöhnt wird, teilt die Ärztin für Dermatologie und Venerologie mit.

Am besten beginnt man mit einem hohen Lichtschutzfaktor und reduziert ihn, wenn gewünscht, im Verlauf. «Auf der Sonnencreme sollte immer das UVA-Zeichen stehen, damit ein hoher UVA-Schutz garantiert ist. Auch Beta-Karotin-Kapseln können präventiv wirksam sein. Bei stark betroffenen Patientinnen und Patienten wird vor dem Frühling eine Lichttherapie beim Dermatologen durchgeführt, bei welcher die Haut langsam an die UV-Strahlung gewöhnt wird», erklärt die Dermatologin.

Leidet man bereits unter der unangenehmen Hautirritation, sind diese Tipps hilfreich: «Wichtig ist es, die Haut bis zur Abheilung konsequent von der Sonne zu schützen. Bei geringem Befall können kühlende und beruhigende Gels eingesetzt werden, zum Beispiel Aloe Vera. Bei starken Beschwerden werden Kortisoncremes und gegen den Juckreiz zusätzlich oft auch Antihistaminika eingesetzt.»

Zum Glück ist die Hauterkrankung laut Meli nur lästig, jedoch nicht gefährlich und heilt folgenlos ab, wobei die Beschwerden in der Regel spontan nach einigen Tagen wieder zurückgehen.