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GDK-Präsident Lukas Engelberger: «Die Krankenkassen haben sich grob verschätzt»

GDK-Präsident Lukas Engelberger«Die Krankenkassen haben sich grob verschätzt»

Lukas Engelberger will nicht, dass die Kantone bei der Spitalplanung entmachtet werden. Und der Präsident der Gesundheitsdirektoren-Konferenz kritisiert die Krankenkassen.

Grosse Unruhe in der öffentlichen Diskussion: Der Basler Lukas Engelberger stellt sich gegen radikale Systemwechsel.

Grosse Unruhe in der öffentlichen Diskussion: Der Basler Lukas Engelberger stellt sich gegen radikale Systemwechsel.

Foto: Michael Buholzer (Keystone/Archiv)

Sollen die Kantone bei der Spitalplanung entmachtet werden? Der abtretende Mitte-Nationalrat und Santésuisse-Präsident Martin Landolt fordert genau das. Ein Tabubruch. Im Interview mit dem «SonntagsBlick» kontert Lukas Engelberger, der Präsident der Gesundheitsdirektoren-Konferenz (GDK), die Kritik: «Die Krankenkassen haben sich in ihren Prognosen zu den Prämien-einnahmen grob verschätzt. Und sie ­haben schlechte Ergebnisse erzielt auf ­ihren Anlagen.»

Das habe mitunter dazu geführt, dass wir uns jetzt in diesem schwierigen Prämienherbst befinden würden. «Es wäre ein radikaler Systemwechsel. Was heute selbstverständlich ist, müsste infrage gestellt werden. Die Kantone bezahlen mehr als die Hälfte der stationären Spitalbehandlungen. Weshalb sollten sie das weiterhin tun, wenn ihnen die Planung dafür entzogen wird? Auch das wäre dann Sache des Bundes.»

Engelberger stellt eine grosse Unruhe in der öffentlichen Diskussion fest. «Jeder bringt jetzt seinen Ladenhüter wieder ins Schaufenster.» Die Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren seien für eine schrittweise Verbesserung und gegen eine radikale Systemveränderung. Engelberger: «Die Versicherer fühlen sich unter Druck. Plötzlich wird wieder laut über eine ­Einheitskasse nachgedacht. Für die ­Krankenkassen ist das eine beunruhigende Perspektive.»

Engelberger kann der Idee nichts abgewinnen: «Die meisten dieser Vorschläge ­setzen bei der Finanzierung an. Dabei sind die Kosten die grosse Herausfor­derung. Die Menschen leben länger und beziehen länger Gesundheitsleistungen, die immer besser und oft auch teurer werden. Jetzt geht es darum, einen Weg zu finden, wie wir uns das nachhaltig leisten können.»

fal

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