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Historische Dürre legt prähistorischen Steinkreis in Spanien frei

Diese Grab-Inschriften sind zum Totlachen

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Diese Grab-Inschriften sind zum Totlachen

In diesem Grab sind 300 Personen bestattet

Video: srf

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Die spanische Regierung hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine «dringende Massnahmen» zur Einsparung und zur effizienteren Nutzung von Energie beschlossen. Alle Gebäude des öffentlichen Sektors, aber auch Kaufhäuser, Kinos, Arbeitsstätten, Hotels, Bahnhöfe und Flughäfen werden künftig ihre Räumlichkeiten im Sommer auf nicht weniger als 27 Grad abkühlen und im Winter auf höchstens 19 Grad beheizen dürfen. Das sei auf der wöchentlichen Kabinettssitzung in Madrid beschlossen worden, erklärte am Montagabend die Ministerin für Ökologischen Wandel, Teresa Ribera.

Symbolhaft für die Dürre dieses Sommers stehen die Bilder der ausgetrockneten Gewässer.

Doch mancherorts bringen die freigelegten Flussbetten und Seeufer nicht nur ganze Ernten in Gefahr, sondern auch Historiker-Herzen zum höher Schlagen: Neben den Hungersteinen mit ihrer düsteren Botschaft ist nun in Spanien der prähistorische Steinkreis Dolmen von Guadalperal wortwörtlich aufgetaucht.

Der Dolmen von Guadalperal wird auch als spanisches Stonehenge bezeichnet. Forschende gehen davon aus, dass der Steinkreis, der aus Dutzenden Megalithen besteht, um 5000 vor Christus datiert.

Dolmen of Guadalperal am 13. August 2022.

Dolmen of Guadalperal am 13. August 2022.Bild: keystone

«Eine seltene Gelegenheit»

Der Archäologe Enrique Cedillo von der Madrider Universität Complutense ist ein Experte für den Dolmen von Guadalperal. Er sagt gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters»:

"Es ist eine Überraschung und eine seltene Gelegenheit, den Steinkreis zu sehen."

Eine Frau steht zwischen den Megalithen.

Eine Frau steht zwischen den Megalithen.Bild: keystone

Bild: keystone

Dabei lag der prähistorische Steinkreis auch in jüngster Vergangenheit gar nicht immer unter Wasser: Er wurde erst 1963 im Rahmen eines Landentwicklungsprojekts (Was war das für ein Projekt?) unter der Diktatur von Francisco Franco überflutet. Seitdem ist er nur viermal vollständig sichtbar gewesen.

Normalerweise befinden sich die Monolithen heutzutage im Valdecanas-Stausees in der spanischen Provinz Cáceres der autonomen Region Extremadura, wo der Wasserstand nach Angaben der Behörden diesen Sommer auf 28 Prozent des Fassungsvermögens gesunken ist.

Entdeckt wurde der Steinkreis 1926 von dem deutschen Archäologen Hugo Obermaier.

Kommen die Steine ins Museum?

Obwohl es in Westeuropa viele prähistorische Steinkreise gibt, ist nur wenig darüber bekannt, wer sie errichtet hat und warum. Einige Forschende vermuten, dass es sich um Grabstätten handle, da bei einigen Steinkreisen menschliche Überreste gefunden wurden.

Lokale Geschichts- und Tourismusverbände haben sich dafür ausgesprochen, die Guadalperal-Steine in ein Museum oder an einen anderen Ort auf dem Festland zu bringen, wie Reuters berichtet. (yam)