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Müssen wir anders kochen?: Unser Essen liegt der Umwelt auf dem Magen

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«Die Ernährung ist, vor Wohnen und Mobilität, der Konsum- und Produktionsbereich mit den grössten Auswirkungen auf die Umwelt», hält das Bundesamt für Umwelt fest.

Dieser Artikel will niemandem den Appetit vermiesen. Zumal «unser täglich Brot» inzwischen für viele Menschen fast religiöse Züge angenommen hat und die Kalorienzufuhr längst zum Lifestyle geworden ist. Doch dieser Lifestyle beeinflusst nicht nur massgeblich unsere ganz persönliche Verfassung, sondern auch die Ökobilanz unseres Planeten. Darum ist ein Blick auf die Umweltbilanz der Ernährung notwendig.

«Rund 30 Prozent der Umweltbelastung in der Schweiz kann unserer Ernährung zugerechnet werden», sagt Lukas Fesenfeld, Politikökonom an der ETH Zürich und der Universität Bern. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hält fest: «Die Ernährung ist, vor Wohnen und Mobilität, der Konsum- und Produktionsbereich mit den grössten Auswirkungen auf die Umwelt.»

Tierische Produkte im Fokus

Bei solchen Aussagen gerät zuerst die Fleisch- und Milchwirtschaft in den Fokus, da diese oft mit einer schlechten Klimabilanz in Verbindung gebracht werden. Doch nicht nur tierische Produkte wie Fleisch, Butter, Käse etc. belasten die Umwelt: Die globalisierte Food-Industrie produziert, verarbeitet, verpackt Nahrungsmittel an verschiedenen Standorten, transportiert sie an unterschiedliche Lokalitäten und generiert somit eine höhere Umweltbelastung.

Auch in der Schweiz müssen rund 40 Prozent der Lebensmittel importiert werden, da der Selbstversorgungsgrad unserer Agrarwirtschaft nur knapp 60 Prozent beträgt. Der Selbstversorgungsgrad lässt sich nur mit einer massiven Umstellung der Ernährungsgewohnheiten erhöhen, wie die Forschungsanstalt Agroscope in einem Szenario im Rahmen der Agrarpolitik 22+ aufgezeigt hat.

Demzufolge müssten mehr Nahrungsmittel für Menschen statt Futtermittel für Tiere angebaut werden. Was wiederum die Menüauswahl reduziert: Chabis, Kartoffeln und Rüebli statt Avocado oder Risotto. Und der Fleischkonsum müsste von heute 140 Gramm pro Tag auf 40 Gramm zurückgehen. Das heisst, der aktuelle Pro-Kopf-Konsum von knapp 52 Kilogramm im Jahr müsste auf knapp 15 Kilogramm sinken, damit wir hier Selbstversorger wären.

Das wären massive Eingriffe in unsere Ernährung. Wobei laut Lukas Fesenfeld Konsumentinnen und Konsumenten durchaus politische Massnahmen unterstützen würden, um die Fleischproduktion und den Fleischkonsum zu senken. Allerdings nur, wenn sie die Gründe nachvollziehen könnten und die Massnahmen fair ausgestaltet seien, wie der Politökonom betont. Zum Beispiel, indem Umweltsteuern auf Fleischprodukten sozial abgefedert werden – etwa durch niedrigere Steuern auf pflanzliche Lebensmittel sowie erhöhte Sozialbeiträge.

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Wie können wir Ressourcen schonen? Wie wird unser Essen nachhaltiger? Wo sollen Staat, Wirtschaft oder Bürger aktiv werden?

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Hinweis: appnyx ist eine App von DemoSCOPE, in der die ganze Umfrageserie bereitgestellt wird. Die Teilnahme ist anonym, und es ist keine Registrierung erforderlich.

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Foodwaste belastet die Umwelt

Was die Umweltbilanz der Nahrung ebenfalls negativ beeinflusst, ist Foodwaste. Bei uns landen jedes Jahr ungefähr 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall, was rund 330 Kilogramm Nahrungsmittelabfällen pro Person und Jahr entspricht, wie eine ETH-Studie für das Bundesamt für Umwelt zeigt.

«Eine deutliche Reduktion des Foodwaste ist nicht eine reine Frage des Bewusstseins», sagt Lukas Fesenfeld, der auch zu diesem Thema geforscht hat. «Es bedarf dafür teils aufwendiger Einsparmassnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, rechtlicher Anpassungen, wie etwa flexiblere Regulierung für die Haltbarkeit und vereinfachte, steuerlich begünstigte Lebensmittelspenden sowie höherer Lebensmittelpreise», führt der Politikökonom aus. «Zwar können Verbraucher Geld sparen, wenn sie weniger Lebensmittel wegwerfen, aber sie tun dies meist erst dann, wenn das Wegwerfen teurer beziehungsweise das Nicht-Wegwerfen im Alltag einfacher wird.»

Derzeit soll das auf freiwilliger Basis passieren. Der Bundesrat hat im April dieses Jahres eine Kampagne gestartet, die sich vorerst an Unternehmen im Lebensmittelsektor richtet. Aber natürlich sind auch Konsumierende angehalten, Foodwaste zu vermeiden.

Die Frage bleibt, ob diese Massnahmen ausreichen. Wo soll der Staat regulierend eingreifen? Was sollen Wirtschaft und Private tun? Darum gehts in der Umfrageserie der ETH Zürich und des Sozialforschungsinstituts DemoSCOPE. Sag uns deine Meinung. Der Link zur Umfrage befindet sich in der Textbox oben.

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