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Nach Tod von Walross: Norweger wollen Freya ein Denkmal setzen

Nach Tod von WalrossNorweger wollen Freya ein Denkmal setzen

Dass die Behörden von Oslo das Tier eingeschläfert haben, sorgt weltweit für Empörung. Jetzt soll Freya gebührend geehrt werden.

Wochenlang der Star im Fjord von Oslo: Walrossdame Freya macht es sich auf einem Boot gemütlich.

Wochenlang der Star im Fjord von Oslo: Walrossdame Freya macht es sich auf einem Boot gemütlich.

Foto: Tor Erik Schrader (NTB/AP/Keystone/18. Juli 2022)

Walross Freya hat für Wochen Norwegen, aber auch die Bootsbesitzerinnen und -besitzer von Oslo in Atem gehalten. Das Tier machte es sich auf schwimmenden Unterlagen immer wieder gemütlich und genoss zur Freude von zahlreichen Schaulustigen im Fjord von Oslo die Sonne. Allerdings versenkte das 600 Kilogramm schwere Weibchen immer wieder auch kleinere Boote, die dem Gewicht des Tieres nicht standhalten konnten. Trotzdem wurde der sonst im höheren Norden beheimatete Gast von Norwegens Bevölkerung und zahlreichen Touristinnen und Touristen willkommen geheissen und gross gefeiert.

Aber weil einige Menschen unvorsichtig waren und Freya zu nahe kamen oder sogar mit ihr ins Wasser gingen, sahen sich die lokalen Behörden gezwungen, das Walross am Sonntagmorgen aus Sicherheitsgründen einzuschläfern. Diese Handlung sorgte weltweit für Empörung, allen voran im Netz. So schrieb eine deutsche Journalistin auf Twitter: «Wir verdienen die Schönheit dieses Planeten und seiner Wesen nicht, indem wir sie so behandeln.» Damit gab sie die Meinung vieler Userinnen und User wider. In Norwegen war ein grosser Teil der Tierschützer erbost über die Tötung von Freya, viele sahen diesen Vorgang als unnötig an. Auch zahlreiche Medien nahmen den Vorgang auf, unter anderen die «New York Times».

Die heftig kritisierten Behörden gaben zu verstehen, dass Freyas Einschläferung durch die Mitarbeiter der norwegischen Fischereidirektion auf humane Weise durchgeführt worden sei. Das Tier habe nicht nur Menschen gefährdet, sondern sei selbst auch gestresst gewesen und habe sich daher in keinem guten Zustand befunden.

Eine Statue soll daran erinnern, dass die Menschen die Natur nicht immer töten können, «wenn sie ‹im Weg› ist».

Fakt ist, dass Freya nicht mehr lebt, was vor allem Norwegens Bevölkerung als sehr traurig empfindet. Nun wollen aber die Bürgerinnen und Bürger des skandinavischen Landes laut der Agentur DPA mit einer Statue an die Walross-Dame erinnern. Die Tötung des Tieres habe den Eindruck erweckt, dass Norwegen und insbesondere Oslo nicht in der Lage seien, Lebensraum für Wildtiere zu schaffen, schrieb eine Bürgerinitiative in ihrem Spendenaufruf. Ein Denkmal könnte daran erinnern, dass die Natur nicht beseitigt werden sollte, nur weil sie «im Weg» ist.

Freya genoss es, auf die Boote zu klettern und sich dort zu sonnen.

Video: AFP

«Indem wir eine Statue des Symbols errichten, zu dem Freya schnell geworden ist, werden wir uns (und künftige Generationen) immer daran erinnern, dass wir die Natur nicht immer töten und beseitigen können oder sollten, wenn sie ‹im Weg ist», hiess es in dem Spendenaufruf. Bis Dienstagnachmittag kamen laut DPA rund 16’000 Franken zusammen. Die Organisatorinnen schrieben zudem, wenn das Projekt nicht zustande komme, gehe das Geld an die Naturschutzorganisation WWF.

Das norwegische Veterinärinstitut teilte inzwischen mit, es habe den Kadaver des  Walrossweibchens erhalten. Zu wissenschaftlichen Zwecken werde eine Nekropsie durchgeführt. Das mag ja aus wissenschaftlicher Sicht Sinn ergeben, aber dadurch wird Freya nicht wieder lebendig.

fal

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