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«Scheindebatte über Ministromlücke» – Grüne-Fraktionschefin kritisiert Sommaruga

Bundesamt für Energie

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Bundesamt für Energie

quelle: mhs

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Die Autoindustrie ist einem fundamentalen Wandel unterworfen. Für Mercedes-Chef OIa Källenius steht fest: Er will nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen, und zwar schon bald.

Die Automobilhersteller erleben turbulente Zeiten. Die Corona-Pandemie hat die Lieferketten durcheinander gebracht. Vor allem Halbleiter sind Mangelware. Dies bremst die Produktion und sorgt für lange Lieferfristen, denn eigentlich sind die Auftragsbücher voll. Der Krieg in der Ukraine verschärft das Problem, denn auch dort hat es wichtige Zulieferer.

Die Grüne-Fraktionschefin Aline Trede hat in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» Energieministerin Simonetta Sommaruga (SP) kritisiert: Diese verzettle sich bei der Energiewende in Einzelproblemen, statt eine Gesamtstrategie vorzulegen.

Mit einer Gesamtstrategie könnte aber in vielen Bereich gleichzeitig vorwärtsgemacht werden, sagte die Berner Nationalrätin. So etwa beim Ausbau der Solarenergie, meint Trede:

«Es bräuchte jetzt zum Beispiel rasch einen runden Tisch zur Solarenergie, damit wir nicht mehr jahrelang darüber streiten, ob Energie oder Umweltschutz wichtiger ist.»

Zudem habe die Schweiz genug Geld, um die erneuerbaren Energien auszubauen. Ein Teil der zwei Milliarden Franken zur Militäraufstockung würde besser in die Energiewende gesteckt, sagte Trede:

«Energiepolitik ist aktuell auch Sicherheitspolitik.»

Grüne-Fraktionschefin Aline Trede

Grüne-Fraktionschefin Aline TredeBild: keystone

«Scheindebatte über Ministromlücke»

Sommarugas Rettungsschirm für die Strombranche, mit dem die Versorgungssicherheit gewährleistet werden soll, steht Trede skeptisch gegenüber:

«Seit einem Jahr führen wir in der Schweiz eine Scheindebatte über eine Ministromlücke.»

Mit einem Rettungsschirm würden die Stromkonzerne bevorzugt behandelt. «Dabei ist das wahrscheinlichste Szenario lediglich ein Liquiditätsengpass», sagte sie.

Dem Bundesrat fehle zurzeit die Führung, nicht nur im Energiedossier. «Es braucht eine Veränderung im Bundesrat», sagte Trede. Er müsse ökologischer werden. An Sommarugas Sitz will sie allerdings nicht sägen: «Andere machen noch weniger, sie versucht es immerhin.»

(yam/sda)