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So schlimm waren Börni Höhns Depressionen: «Ich sah in nichts mehr einen Sinn»

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«Ich habe einen tiefen Frieden geschenkt bekommen», sagt Börni Höhn. «Und das ist ein wunderbares Geschenk.»

Sie hatte Depressionen, lebte acht Jahre in den USA – jetzt ist Börni Höhn (36) wieder in der Schweiz. Und veröffentlicht ihr erstes Album seit zehn Jahren.

Sie litten über ein Jahr an einer schweren Depression. Was waren die schlimmsten Merkmale?
Börni Höhn: Ich hatte Schlaf- und Essstörungen, heulte nächtelang durch, mich plagten sogar Selbstmordgedanken.

Was war der Auslöser?
Ich und mein Umfeld wurden von einem Partner auf allen Ebenen belogen und betrogen. Dass jemand böswillig und ohne Rücksicht auf andere Schaden anrichtet, zog mir den Boden unter den Füssen weg. Bis dahin glaubte ich immer an das Gute im Menschen.

Was ging in Ihnen vor, als Sie am Tiefpunkt standen?
Ich sah in nichts mehr einen Sinn und hatte keine Hoffnung mehr. Ich habe mit Gott gerungen. Ist man hoffnungslos, fehlt einem die Motivation für die Zukunft. Hätte es einen Knopf gegeben, den ich hätte drücken können, um ohne Konsequenzen zu gehen, hätte ich ihn vermutlich gedrückt. Doch nun bin ich zurück von diesem Blindflug durchs Leben.

Freunde und Familie konnten Ihnen nicht helfen?
Sie haben mich verstanden, was mir geholfen hat. Bei einer längeren Depression will man irgendwann aber nicht mehr die Person sein, die ständig jammert und alle runterzieht. Deshalb zog ich mich immer mehr zurück.

Comeback nach 10 Jahren

Börni Höhn wurde 2007 durch die Castingshow «MusicStar» bekannt. Danach bekam sie einen Plattenvertrag bei Sony Music und veröffentliche zwei Alben. 2011 zog die Zürcherin in die USA, wo sie mit Stars wie Sean Kingston (32) arbeitete, aber auch für K-Pop-Bands Songs schrieb und produzierte. 2019 kehrte sie in die Schweiz zurück. Nach zehn Jahren veröffentlicht Höhn im Herbst endlich wieder ein Album, die erste Single-Auskopplung «I'm Alive» erscheint heute Mittwoch.

Börni Höhn wurde 2007 durch die Castingshow «MusicStar» bekannt. Danach bekam sie einen Plattenvertrag bei Sony Music und veröffentliche zwei Alben. 2011 zog die Zürcherin in die USA, wo sie mit Stars wie Sean Kingston (32) arbeitete, aber auch für K-Pop-Bands Songs schrieb und produzierte. 2019 kehrte sie in die Schweiz zurück. Nach zehn Jahren veröffentlicht Höhn im Herbst endlich wieder ein Album, die erste Single-Auskopplung «I'm Alive» erscheint heute Mittwoch.

Sie lebten acht Jahre in den USA. Wie war die Akklimatisierung zurück in der Schweiz?
Ich liebte die Zeit vor vier, fünf Jahren. Alles war schnelllebig, voller Träume zwischen Zürich, New York und Los Angeles. Ich habe immer vorwärtsgearbeitet. Dann kam Corona und das Einreiseverbot in die USA – trotz Künstlervisum kam ich nicht mehr rein. Also blieb ich in der Schweiz und musste mich wie alle anderen mit mir selbst auseinandersetzen. Das hat die Depression wohl noch zusätzlich befeuert.

Wie haben Sie aus diesem seelischen Teufelskreis herausgefunden?
Mit meinem Glauben und einer professionellen Fachstelle. Obwohl ich recht lange brauchte, bis ich den Mut fand, eine aufzusuchen.

Warum sprechen Sie heute so offen über dieses Tabuthema?
Weil reden Leben retten kann. Ich bin eigentlich eine Frohnatur, trotzdem hat es auch mich getroffen. Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Krankheit jeden treffen kann und es wichtig ist, sich in solchen Zeiten Hilfe zu holen. Davon handelt auch meine neue Single «I'm Alive».

Im Herbst veröffentlichen Sie Ihr erstes Album nach zehn Jahren. Warum dauerte es so lange?
Ich habe die Zeit genutzt, um zu lernen, andere Künstler zu produzieren, ich habe für andere auch Songs geschrieben – aber natürlich auch für mich selbst. Nun sitze ich auf einem beachtlichen Katalog von lieb gewonnenen Liedern, die ich gerne mit anderen teilen möchte.

Hier finden Sie Hilfe

Die Dargebotene Hand:

Anonyme Beratung unter Einhaltung der Schweigepflicht.

Per Telefon 143 und Online www.143.ch.

Die Dargebotene Hand:

Anonyme Beratung unter Einhaltung der Schweigepflicht.

Per Telefon 143 und Online www.143.ch.

Haben Sie Angst, irgendwann wieder einen Rückfall zu erleben?
Ich habe vorher nie geglaubt, dass es mir mal so schlecht gehen könnte. Und glaube das jetzt eigentlich auch nicht mehr. Trotzdem kann es passieren. Ich würde mir bei einem nächsten Mal aber sicherlich früher Hilfe holen. Ich habe einen tiefen Frieden geschenkt bekommen. Und das ist ein wunderbares Geschenk.