Switzerland
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Zoom – Fotoreportage: Land unter Wasser

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ZoomLand unter Wasser

Der Berner Fotograf Alex Kühni dokumentiert ein komplett von Wasser umschlossenes Flüchtlingslager im Südsudan.

Wie eine künstliche Insel: Das Flüchtlingslager Bentiu wird durch ein Netzwerk von Dämmen zum Zufluchtsort 220’000 Vertriebener.

Wie eine künstliche Insel: Das Flüchtlingslager Bentiu wird durch ein Netzwerk von Dämmen zum Zufluchtsort 220’000 Vertriebener.

Alle Fotos: Alex Kühni

Der erst vor neun Jahren gegründete Südsudan muss gleich mehrere Krisen gleichzeitig bewältigen. Seit seiner Unabhängigkeit sind politische und wirtschaftliche Unruhen an der Tagesordnung. In den letzten drei Jahren hat das junge Land nun auch noch mit massiven Überschwemmungen, von denen nach Angaben der UN mehr als 800’000 Menschen betroffen sind, zu kämpfen. Durch die Klimaerwärmung verdunstet mehr Wasser im Indischen Ozean, was zu Rekordniederschlägen in Zentralafrika führt. Auf tausenden Hektar Ackerland ist das Wasser seit Ende 2021 nicht versickert und die diesjährige Regenzeit steht schon wieder an.

Tausende Familien leben auf engstem Raum unter prekärsten Bedingungen, während sie auf ein Ende der Krise hoffen.

Tausende Familien leben auf engstem Raum unter prekärsten Bedingungen, während sie auf ein Ende der Krise hoffen.

Durch lang andauernde Überschwemmungen sinkt die Grundwasserqualität. Im April wurden seit 2017 die ersten positiven Cholera-Fälle in Bentiu bestätigt.

Durch lang andauernde Überschwemmungen sinkt die Grundwasserqualität. Im April wurden seit 2017 die ersten positiven Cholera-Fälle in Bentiu bestätigt.

Über 15'000 UN-Blauhelmsoldaten sind im Südsudan stationiert. Immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Volksgruppen.

Über 15'000 UN-Blauhelmsoldaten sind im Südsudan stationiert. Immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Volksgruppen.

Ein Mann watet durch das hüfttiefe Wasser eines überschwemmten Dorfes.

Ein Mann watet durch das hüfttiefe Wasser eines überschwemmten Dorfes.

Das Wasser ist seit der letztjährigen Regenzeit nicht versickert und die nächste steht bereits an.

Das Wasser ist seit der letztjährigen Regenzeit nicht versickert und die nächste steht bereits an.

Hunderttausende Rinder, die nichts mehr zu fressen fanden, wurden getötet, was grossen Teilen der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage entriss. Bei der Stadt Bentiu betreiben UN-Organisationen mehrere Flüchtlingslager mit insgesamt über 220’000 vom Wasser vertriebenen Menschen.

Ein für den Südsudan typisches Watussirind mit einer vom Wasser vertriebenen Familie im Bentiu-Flüchtlingscamp.

Ein für den Südsudan typisches Watussirind mit einer vom Wasser vertriebenen Familie im Bentiu-Flüchtlingscamp.

Volksgruppen, wie zum Beispiel die Dinka, sind vom Ertrag aus ihren Rinderherden abhängig. Durch die weitläufigen Überschwemmungen fehlt es nun an Weideland.

Volksgruppen, wie zum Beispiel die Dinka, sind vom Ertrag aus ihren Rinderherden abhängig. Durch die weitläufigen Überschwemmungen fehlt es nun an Weideland.

Schweizer Hilfe

Das Lager in Bentiu gleicht einer Insel. Es kann nur mit Hilfe von Dämmen trocken gehalten werden und wird über eine kleine Landebahn versorgt. Nun soll eine durch das World Food Programme (WFP) erbaute Strasse den Leuten eine humanitäre Lebensader geben. Laut Manuel Bessler, dem schweizerischen Delegierten für Humanitäre Hilfe und Stellvertretender Direktor der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit), fehlt es nicht erst seit dem Ukrainekrieg an finanziellen Mitteln für Länder, aus denen kaum berichtet wird. Die DEZA hat sich mit 500'000 Franken an dem Bauprojekt beteiligt. Im Südsudan fokussiert sich die humanitäre Hilfe der Schweiz auf die Grundversorgung und die Senkung der Sterberate gefährdeter Menschen. Bessler hat sich Ende Juni selbst vor Ort ein Bild von der Lage gemacht.

Der stellvertretende DEZA-Direktor Manuel Bessler schaut sich mit Mira Ghaddar vom World Food Programme die Situation in Bentiu vor Ort an. 

Der stellvertretende DEZA-Direktor Manuel Bessler schaut sich mit Mira Ghaddar vom World Food Programme die Situation in Bentiu vor Ort an. 

Neue Hoffnung für die eingeschlossenen Menschen: Die mit Schweizer Geldern mitfinanzierte Strasse soll es einfacher machen, humanitäre Hilfsgüter zu liefern.

Neue Hoffnung für die eingeschlossenen Menschen: Die mit Schweizer Geldern mitfinanzierte Strasse soll es einfacher machen, humanitäre Hilfsgüter zu liefern.

Bis zum Bau der neuen Strasse konnte das Flüchtlingslager nur über eine einfache Piste aus der Luft versorgt werden. 2014 verunglückte eine Maschine, der Pilot kam bei der Bruchlandung ums Leben.

Bis zum Bau der neuen Strasse konnte das Flüchtlingslager nur über eine einfache Piste aus der Luft versorgt werden. 2014 verunglückte eine Maschine, der Pilot kam bei der Bruchlandung ums Leben.

Die vom World Food Programme (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen) in den Wassermassen aufgeschüttete Strasse.

Die vom World Food Programme (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen) in den Wassermassen aufgeschüttete Strasse.

Ein Lastwagen transportiert Waren und Personen in das Flüchtlingslager.

Ein Lastwagen transportiert Waren und Personen in das Flüchtlingslager.

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