Austria
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2200 Tonnen schwerer Koloss erfolgreich verschoben

Denn auf Höhe des Wifi in Innsbruck wurden die ersten acht von insgesamt 31 in die Jahre gekommenen Viaduktbögen entlang der Karwendelstrecke durch neue ersetzt. Das Viadukt, das ursprünglich aus 33 Bögen bestand, wurde im Jahr 1910 errichtet. Verantwortlich für das Großprojekt sind die ÖBB. „Die Planung startete im Frühjahr 2021. Aufgrund des Denkmalschutzes waren mehrere Versuche notwendig, damit der Charakter der alten Bögen nachgeahmt werden konnte“, gab Christian Wieser, Regionalleiter der SAE ÖBB Infrastruktur AG, einen Rückblick.

Schlussendlich entschied man sich für Stahlbeton. Der Koloss wurde außerdem mit Salzsäure verätzt. „Technisch und wirtschaftlich war das die beste Methode“, verdeutlichte Wieser.

100 Kubikmeter Beton, 35 Tonnen Baustahl
Das Tempo kann sich sehen lassen. Am 15. Juli wurde die Strecke gesperrt. „Am 22. August wird der erste Zug wieder über die Karwendelstrecke fahren.“ Doch zurück zu den acht Bögen, die aus einem Bauteil bestehen und stolze 2200 Tonnen auf die Waage bringen: Sie bestehen aus 100 Kubikmeter Beton und beinhalten 35 Tonnen Baustahl. Der Startschuss für die Errichtung, die seitlich stattfand, fiel am 4. April des heurigen Jahres.

Mit sieben Hydraulikpressen, die einen Betriebsdruck von 400 Bar aufweisen, wurde das Tragwerk als Ganzes eingeschoben. Rund eine Stunde benötigten die Bauarbeiter hierfür. 6,5 Meter galt es zu überwinden. Am Ende applaudierten auch die Schaulustigen.

Rund eine Stunde wurde für den 6,5 Meter langen Querverschub benötigt. (Bild: Christian Forcher)

Rund eine Stunde wurde für den 6,5 Meter langen Querverschub benötigt.

(Bild: Christian Forcher)

Sieben Hydraulikpressen mit 400 Bar Betriebsdruck verschoben die acht Bögen an ihren Platz. (Bild: Christian Forcher)

Sieben Hydraulikpressen mit 400 Bar Betriebsdruck verschoben die acht Bögen an ihren Platz.

(Bild: Christian Forcher)

Fertigstellung 2035, Lebensdauer 100 Jahre
In Summe werden heuer elf Millionen Euro für die Erneuerung der Karwendelstrecke - gebaut wird auch an anderen Abschnitten - in die Hand genommen. 2025 werden weitere acht Bögen durch neue ersetzt, die restlichen im Jahr 2035. Wie lange wird das Viadukt bestehen bleiben? „Die technische Lebensdauer beläuft sich auf 100 Jahre“, rechnet Wieser auf „Krone“-Nachfrage vor. Wobei er den Bögen sogar 150 Jahre zutraue.