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27 Jahre nach Mord an Tupac - Bruder: Anklage ist "bittersüße" Entwicklung

Tupac Shakur (1994)

Tupac Shakur (1994)

© Getty Images / Bob Berg / Kontributor

Der Mord an dem erfolgreichen US-Rapper Tupac Shakur schockierte 1996 die Öffentlichkeit - und warf viele Fragen auf. 27 Jahre später gibt es eine erste Festnahme und Anklage.

27 Jahre lang gab der Mord an dem berühmten US- Rapper Tupac Shakur ("All Eyez on Me") Rätsel auf - jetzt sitzt ein Tatverdächtiger in Haft. Der 60-Jährige wurde in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada festgenommen. Der frühere Gang-Anführer sei von einer Grand Jury unter anderem wegen Mordes mit Gebrauch einer tödlichen Waffe angeklagt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag (Ortszeit) in Las Vegas mit.

Warum kam es erst jetzt zur Anklage?

Shakurs Familie habe 27 Jahre lang auf "Gerechtigkeit" gewartet, sagte Sheriff Kevin McMahill. Die Ermittler hätten unzählige Stunden und jahrzehntelange Arbeit in die Aufklärung gesteckt. Zunächst fehlten aber ausreichende Beweise, um den Fall vor Gericht zu bringen. Am Ende hätten unter anderem die eigenen Worte des Festgenommenen die Untersuchungen weitergebracht, sagte Jason Johansson von der Mordkommission.

Im Juli ordnete die Polizei die Durchsuchung seines Wohnhauses in der Stadt Henderson im US-Bundesstaat Nevada an. Der Angeklagte selbst hatte in den vergangenen Jahren mehrfach öffentlich darüber gesprochen, dass er in dem weißen Cadillac gesessen habe, aus dem 1996 in Las Vegas die Schüsse auf Shakur abgefeuert wurden. Er sei der einzige Insasse aus dem Auto, der noch lebe, hatte der 60-Jährige in Interviews gesagt. Die tödlichen Schüsse habe sein Neffe abgegeben. Dieser war 1998 selbst bei einer Schießerei ums Leben gekommen.

2019 etwa schrieb der jetzt Festgenommene in seinen Memoiren "Compton Street Legend" auch über seine Vergangenheit in einer berüchtigten kalifornischen Gang.

➤ Lesen Sie hier mehr: Jada Pinkett Smith gedenkt Rapper Tupac an dessen 50. Geburtstag

Die Polizei beschrieb den Tatverdächtigen nun als Drahtzieher des Mordes am 7. September 1996, als der 25 Jahre alte Shakur in einem Auto in Las Vegas angeschossen wurde und sechs Tage später im Krankenhaus starb.

Der Tathergang

Der Rapper war in der Tatnacht mit Suge Knight, Mitbegründer des für Gangsta-Rap bekannten Labels Death Row Records, unterwegs gewesen. Sie hatten sich zuvor in der Casino-Stadt einen Boxkampf von Mike Tyson angesehen. Danach sei es in einem Hotel zu einer Schlägerei gekommen, bei der ein Neffe des nun Festgenommenen von Shakur und Knight verprügelt worden sei, sagte Ermittler Johansson. Onkel und Neffe gehörten demnach einer südkalifornischen Bande an, die mit der Gang, der Suge Knight nahe stand, verfeindet war.

Von Rache motiviert habe der Angeklagte eine Waffe besorgt und sie dann im weißen Cadillac den hinten sitzenden Männern gereicht, um auf Shakur und Knight im fahrenden Auto zu schießen. Auch wenn der Mann nicht selbst die Waffe bedient habe, so könne er von Gesetzes wegen dennoch in dem Mordfall belangt werden, betonte Staatsanwalt Steve Wolfson am Freitag.

Die Familie des Rappers reagierte verhalten auf die Nachricht von der Festnahme. Dies sei ein "entscheidender Moment", schrieb Shakurs Schwester Sekyiwa "Set" Shakur, Vorsitzende der "Tupac Amaru Shakur"-Stiftung auf Instagram. Sie werde sich aber ein Urteil vorbehalten, bis alle Fakten und Gerichtsverfahren abgeschlossen seien.

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Familie will Antworten

Für Shakurs Stiefbruder Mopreme Shakur ist dies eine "bittersüße" Entwicklung. Die Polizei habe lange von dem Tatverdächtigen gewusst, sagte er laut CNN. "Warum jetzt?", zitierte der US-Sender den Bruder. "Für uns ist es noch nicht vorbei. Wir wollen wissen, warum und ob es Komplizen gab." "Nun hoffe ich, dass wir einige Antworten bekommen und ein wenig damit abschließen können", schrieb US-Schauspielerin Jada Pinkett Smith (52) in einer Instagram-Story. Sie und Shakur kannten sich laut US- Medienberichten seit den späten 80er Jahren und waren gute Freunde.

( kurier.at , Agenturen , kat ) |

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