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30 Jahre StifterHaus: Ein Fest der Literatur

"Literatur gibt der gelebten Erfahrung eine Form, sie entwirft oder verändert sie als solche. Sie vermag Erfahrungen zu bewahren, aber auch vorwegzunehmen. Man erzählt, um Zusammenhänge sichtbar zu machen“, sagte Petra-Maria Dallinger in ihrer Rede. Die StifterHaus-Direktorin eröffnete damit am Donnerstag die sympathischen Feierstunden zum 30-jährigen Jubiläum der Neueröffnung von Adalbert Stifters Wohn- und Sterbehaus als Literatur-Institut des Landes. Und Dallinger vergaß nicht darauf, Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) daran zu erinnern, dass es in diesem Gehäuse langsam eng werde.

Beinahe wäre das Haus an der Donaulände 1972 der Linzer Verkehrsplanung zum Opfer gefallen. Durch den beherzten Ankauf durch das Land Oberösterreich wurde nicht nur das Gebäude, sondern auch Stifters Erbe gerettet. „Damals bin ich in die Volksschule gekommen, das StifterHaus begleitet mich also mein gesamtes Bildungsleben lang“, sagte Stelzer, der das StifterHaus als „Geschenk“ bezeichnete, ohne eine Perspektive für eventuelle Gebäude- oder Depot-Erweiterungen geben zu können. 2060 Veranstaltungen mit 5330 Mitwirkenden hat das StifterHaus in 30 Jahren beherbergt. Von Oberösterreichs blendenden Literatur-Schaffenden feierten unter anderen Anna Mitgutsch, Evelyn Grill, Reinhard Kaiser-Mühlecker und René Freund mit.

1993 wurde das StifterHaus an der Donaulände neu eröffnet. Bild: Haas

Als literarischer Showact performte der aus Oberösterreich stammende, aber inzwischen nach München verzogene „Champion“ und Rock-Tausendsassa Austrofred: einerseits mit einer knackig- köstlichen Lesung aus seinem Buch „Die fitten Jahre sind vorbei“, andererseits mit Texten aus den halsbrecherisch im Dialekt verfassten „Lebenssee“-Büchern von Walter Pilar (1948–2018). Ja, Literatur kann ein Fest sein. Erst recht im StifterHaus.