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Die Kriegsgefahr in Nahost wächst [premium]

Teheran schaltet die Atom-Überwachung ab, die Wiener Nukleargespräche stehen auf der Kippe. Israel übt bereits Luftangriffe auf iranische Atomanlagen.

Teheran/Istanbul. Ein Arbeiter in einer iranischen Atomanlage legt zwei Schalter in einem Sicherungskasten um, worauf zwei Lampen an einer blauen Kamera erlöschen: Aufnahmen des iranischen Fernsehens zeigen den Moment, in dem Teheran damit begann, die internationale Überwachung seines Atomprogramms abzubauen. Der Iran will 27 Kontrollkameras der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ausschalten und die Urananreicherung verstärken. Damit wächst die Gefahr eines neuen Krieges im Nahen Osten. Israels Luftwaffe übt schon Angriffe auf iranische Atomanlagen.

Der Abbau der Kameras ist die Antwort des Iran auf eine Resolution des IAEA-Vorstands, die vorige Woche von den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien vorgelegt und mit großer Mehrheit angenommen wurde. Der Beschluss kritisierte, der Iran habe der IAEA nicht alle Fragen zu seinem Atomprogramm beantwortet. Der Iran drohte schon vor Verabschiedung der Resolution mit Vergeltung – und baute die Kameras ab. Zudem nahmen die Iraner in den vergangenen Tagen hochmoderne Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb, die dem Land schon bald waffenfähiges Uran liefern könnten. Kameras und Messgeräte, die von IAEA-Experten aus der Ferne ausgewertet werden können, waren ein Kernbestandteil des Atomvertrags von 2015. Damals fügte sich Teheran den Kontrollen, die verhindern sollten, dass in iranischen Nuklearbetrieben heimlich Atombomben gebaut werden.