Austria
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Engpass bei Öl macht Wiener Schnitzel noch teurer

Während es nach den Öffnungen in der Gastro die Hoffnung auf einen Post-Corona-Aufschwung gab, herrscht jetzt wieder gedämpfte Stimmung. Hauptgrund ist die Teuerung.

„Die Situation ist prekär“, sagt Martina Haslinger-Spitzer, Besitzerin vom Gasthaus „Frohes Schaffen“ in Wien-Floridsdorf. Seit 26 Jahren serviert sie ihren Gästen hausgemachte Wiener Küche. Dafür werden bekanntlich große Mengen Frittierfett benötigt. Genau hier liegt das Problem: Die Preise sind seit Jahresbeginn stark gestiegen. „Im Jänner habe ich für 20 Liter Frittierfett 28,90 Euro gezahlt, letzte Woche 72,90 Euro“, erzählt die Wirtin. 

Martina Haslinger-Spitzer (Bild: Florian Wieser)

Martina Haslinger-Spitzer

(Bild: Florian Wieser)

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Ich muss oft zwei bis drei Händler abklappern, um ausreichend Öl zu bekommen.

Martina Haslinger-Spitzer, Wirtin

Auch Rationierungen machen Wirtin zu schaffen
Und nicht nur die hohen Preise machen der 46-Jährigen zu schaffen, auch die Rationierungen. Letzte Woche erst war es ganz ausverkauft. Pro Woche werden im Gasthaus rund 100 Liter verbraucht, alle zwei Tage wird das Fett in der Fritteuse gewechselt. „Das muss sein, ich will meinen Kunden schließlich eine gute Qualität bieten können“, sagt die Gastronomin. Das gestaltet sich zunehmend schwieriger.

Bis jetzt konnte sie die Preise für ihre Gäste halten, aber wenn im Herbst die Energiepreise weiter nach oben gehen, muss neu kalkuliert werden. „Wir werden dann bestimmt Gäste verlieren“, fürchtet Haslinger-Spitzer.

Auch Butter ungebremst im Preis-Höhenflug
Die Teuerungsspirale nimmt ihren Lauf. Laut Statistik Austria stieg der Schnitzel-Preis in der Gastro im Juni um 10,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Und es wird wohl noch teurer. Und nicht nur beim Öl sind die Preisanstiege dramatisch. Die „Krone“ analysierte die Entwicklung der Bundesmesszahlen der Statistik Austria, Grundnahrungsmittel-Preise stiegen kontinuierlich (siehe Grafik).

Besonders eindeutig ist an der Preisentwicklung der Butter zu erkennen, dass es ungebremst nach oben geht. Sie kostete im Jänner 2022 um 11,9%, im Februar 21,6%, im März 21,4%, im April 25,7%, im Mai 30,6% und im Juni 36,3% mehr als im Vorjahresmonat. Und der Gipfel des Teuerungswahnsinns ist trotz der Aufwärtsfahrt noch nicht in Sicht.