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Hat Guatemala wirklich die Wahl? [premium]

Keine vier Wochen vor der Wahl dünnt die Justiz das Kandidatenfeld für Guatemalas neuen Präsidenten weiter aus. Auch der Favorit ist aus dem Rennen.

So ungewöhnlich, wie er das politische Parkett in Guatemala betreten hat, dürfte Carlos Pineda es auch wieder verlassen. Als einfacher Geschäftsmann aus Zacapa war er bis vor wenigen Monaten noch recht unbekannt. Seit 2019 wagte er zwar immer wieder Annäherungsversuche an die Politik, sie fruchteten allerdings kaum. Anderenorts war er erfolgreicher: auf TikTok. Im November 2020 beigetreten, begann er ambitioniert, Inhalte mit der Öffentlichkeit zu teilen. Sie verschafften ihm schließlich auch auf politischer Ebene Bekanntheit.

In Hunderten von Kurzvideos gibt er dort Einblick in sein Leben als Familienvater, als wohlhabender Farmer und Viehzüchter. Er zeigt sich nah am Volk, besucht Bauern, streichelt Schäfchen, besichtigt Bananenplantagen, kocht und frühstückt vor laufender Kamera, sattelt Pferde, zeigt sich in Badehose am Strand oder badet mit der Familie im Fluss. Und macht klar: Er ist kein typischer Politiker – denn die erfreuen sich in Guatemala keiner großen Beliebtheit, werden sie doch meist direkt mit Korruption und Unterwanderung der demokratischen Institutionen in Verbindung gebracht.

Aber Carlos Pineda kam in den sozialen Medien gut an. Schon 2021 hatte ihm ein Nutzer auf TikTok geraten: „Kandidieren Sie für das Amt des Präsidenten, Sie werden mithalten können!“ Gesagt, getan: Am 5. Februar dieses Jahres wurde Pineda zum Präsidentschaftskandidaten für die konservative Partei Prosperidad Ciudadana (Bürger-Wohlstand, PC) ernannt, am 5. März vom Obersten Wahlgericht offiziell registriert.