Betrüger übte insgesamt viereinhalb Stunden Druck auf Frau aus (Symbolbild)
© Getty Images/Milena Magazin/Istockphoto.com
Tochter-Trick ging in Tirol auf. Angeblicher Anwalt erpresste von Frau hohe fünfstellige Summe.
von Wolfgang Atzenhofer
Kaltschnäuzig und unverfroren nahmen unbekannte Betrüger einer betagten Tirolerin mit dem sogenannten Tochter-Trick eine beträchtliche Geldsumme ab. Die 73-Jährige wollte ihre Tochter nach einem angeblichen Unfall mit zwei Toten vor dem Gefängnis bewahren.
Der Fall spielte sich genau nach jener Masche ab, vor der die Polizei seit Jahren warnt.
Reschtanwalt ruft an
Die 73-Jährige erhielt am Freitagnachmittag dem vermeintlichen Rechtsanwalt ihrer Tochter. Der Anrufer täuschte die Frau darüber, dass ihre Tochter nach einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Todesopfern nun in Polizeigewahrsam sei. Um zu vermeiden, dass die Tochter ins Gefängnis müsse, könne die Frau eine Kaution bezahlen. Diese bekäme sie nach 30 Tagen vom Oberstaatsanwalt zurück, versicherte der falsche Anwalt.
Nach einem rund eineinhalbstündigen Telefonat, in dem die 73-Jährige vom Anrufer massiv unter Druck gesetzt worden war, erschien ein Mann an ihrer Wohnadresse, um die Kaution entgegen zu nehmen.
Geld übergeben
Die Österreicherin übergab dem Abholer Bargeld und Schmuck in der Höhe eines hohen 5-stelligen Eurobetrages.
Die Übergabe selbst dauerte nur wenige Sekunden und die Frau telefonierte weiterhin mit dem vermeintlichen Rechtsanwalt. Erst nach einem insgesamt viereinhalb Stunden andauernden Telefonat entschied sich die 73-Jährige, selbst ihre Tochter anzurufen.
Dabei stellte sich dann heraus, dass es den Unfall nie gegeben hatte und gemeine Trickbetrüger am Werk waren. Die Frauen erstatteten sofort Anzeige bei der Polizei.
( kurier.at , watzenh ) |
Jederzeit und überall top-informiert
Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.
