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K.-o.-Tropfen: Ex-Sanitäter betäubte Freundin

Es soll ein reiner Irrtum gewesen sein, dass seine Freundin in der Früh aufwachte und keinerlei Erinnerungen hatte. Vor allem nicht an den Geschlechtsverkehr in der Nacht. Bei der Polizei erlangte sie dann die schockierende Gewissheit: Es wurden Spuren von K.-o.-Tropfen in ihrem Körper nachgewiesen. Das war auch der Grund, warum sie von dem Nachmittag mit dem Angeklagten nichts mehr wusste. 

K.-o.-Tropfen als Schlafmittel 
Die Drogen konnte aber nur der 30-Jährige der Frau in den Cocktail gemischt haben - schließlich waren sie zu zweit in ihrer Wohnung. Dass die K.-o.-Tropfen von ihm waren, streitet der ehemalige Rettungssanitäter auch nicht ab. Er habe sie von der Arbeit mitgehen lassen. Aber nicht, um Leute außer Gefecht zu setzen: „Mein Mandant wollte es selber nehmen, damit er schlafen kann“, erklärt sein Verteidiger Sascha Flatz. 

Anwalt Sascha Flatz (Bild: office@rechtsanwalt-flatz.at)

Anwalt Sascha Flatz

(Bild: office@rechtsanwalt-flatz.at)

Aufgrund seines Jobs hätte der Mann an Schlafstörungen gelitten, die 24-Stunden-Dienste hätten ihm ordentlich zugesetzt. Die Droge hätte er dann regelmäßiger zum Schlafen genommen. So auch an jenem Nachmittag, als er sich mit dem 37-jährigen Opfer traf. Man schaute einen Film, trank Pina Colada. 

Date „unabsichtlich“ unter Drogen gesetzt?
„Ich habe vergessen zu sagen, dass etwas in meinem Glas drinnen ist“, versucht der Angeklagte dem Schöffensenat zu erklären, wie es dann schließlich dazu kam, dass sein Date die K.-o.-Tropfen trank und nicht er. Dann sei es zu geschlechtlichen Handlungen gekommen. Der Mann beteuerte mehrmals, die 37-Jährige wäre dabei voll bei Bewusstsein gewesen, hätte mitgemacht. Erst später sei sie eingeschlafen. Erinnern kann sich das Opfer aber an gar nichts ...

Und das soll auch nicht das erste Mal gewesen sein, dass sie sich an eine Nacht mit dem Angeklagten nicht erinnern kann: Vor Gericht erzählt die 37-Jährige von zwei weiteren Vorfällen. 

Angeklagter möchte Haftstrafe sofort antreten
Schlafmittel zu nehmen, das am Nachmittag und ausgerechnet bei einem Date, sei laut des Senates aber äußerst lebensfremd. Für ihn steht fest, er habe die Frau absichtlich unter Drogen gesetzt, um sie zu vergewaltigen: Das bedeutete für den 30-Jährigen zweieinhalb Jahre Haft - die sowohl er als auch die Staatsanwaltschaft annahmen.

Und er kann es gar nicht eilig genug haben. Noch in der Verhandlung fragte er die Richterin, ob er die Freiheitsstrafe nicht gleich antreten könne. Der Angeklagte bräuchte bloß noch einen Anruf, um seinen Job als Bar-Aushilfe zu kündigen. Sein Freund, bei dem er untergekommen war, setzte ihn nämlich mit der Verurteilung sofort vor die Tür ...