"Macht das Eishockeyspielen eigentlich Spaß?", fragte ein Kind während der Autogrammstunde den Black-Wings-Spieler Niklas Bretschneider. Knapp 500 Fans waren dem Ruf der Linzer Eishockeyspieler nach einer Abschlussfeier für die Saison in die VIP-Räume der Linz-AG-Eisarena gefolgt. Um Autogramme von den Cracks zu bekommen, nahmen einige Anhänger Wartezeiten in Kauf. In so lockerer Atmosphäre erwischt man die Spieler selten.
Wobei die Gefühlslage der Cracks noch immer etwas ambivalent ist. Den auf die Bühne gebetenen Cracks war der Frust nach dem bitteren Saisonende am Dienstag in Bozen noch immer anzumerken. Wobei sich der Blick längst nach vorne gerichtet hat. Sogenannte Exit-Meetings wurden bereits abgehalten, in denen sich die Verantwortlichen und die Spieler über die Positionen in den Vertragsverhandlungen in Kenntnis setzen.
Erfolg hatte Sportdirektor Philipp Lukas bei zwei Spielern: Mit Graham Knott und Thomas Höneckl konnte der Zweitlinien-Center und der Backup-Torhüter erfolgreich für ein weiteres Jahr in Linz gehalten werden. Vor allem Knott zeigte vor der finalen Botschaft ("Ick blejbe") durchaus Showmaster-Qualitäten. Einige Vereine - darunter auch aus der deutschen DEL - haben Interesse bekundet. Und Knott schloss auf die Frage nach der Zukunft vermeintlich mit den Worten "Ich werde mir alle Optionen offen halten" ab. Auf die Nachfrage, ob es nicht Überraschungen geben könnte, fragte Knott das Publikum: "Wie wäre es, wenn ich in Wien spielen würde? Ich habe gehört, dass das eine große Stadt ist und die haben ein paar gute Spieler dort." Als Reaktion erntete er Pfiffe. Dann löste der 26-Jährige auf: "Ick blejbe". So wie Höneckl, der den Fans in seiner Ansprache große Komplimente machte.
Vielleicht war die Stimmung deshalb so gelöst, weil die Spieler einen gemeinsamen Ausflug gemacht haben: Zwei Skitage haben sie sich in Obertauern gegönnt. "Es war richtig gut", schwärmte Kapitän Brian Lebler, "und wir sind wirklich zum Skifahren gekommen." Dass gewisse Spieler ein Talent auf zwei Bretteln haben, erkannte auch Verteidiger Ramon Schnetzer. Allerdings gilt das nicht für alle Spieler: "Zum Runterkommen von der Hütte hat's bei jedem gereicht. Richtig Skifahren kann man das in manchen Fällen aber nicht nennen", grinste der Austro-Mexikaner.
Bretschneider hat die eingangs gestellte Frage übrigens mit einem "Ja" beantwortet. Eishockey macht Spaß, vor allem wieder in Linz.
Kaderplanung der Steinbach Black Wings
LAUFENDE VERTRÄGE ODER VERLÄNGERT
- Tor: Rasmus Tirronen (bis 2025), Thomas Höneckl (bis 2024)
- Verteidigung: Gerd Kragl (bis 2025)
- Sturm: Brian Lebler (bis 2024), Shawn St-Amant (bis 2025), Andreas Kristler (bis 2024 mit Option), Stefan Gaffal (bis 2024 mit Option), Emilio Romig (bis 2024), Brodi Stuart (bis 2024), Julian Pusnik (bis 2024), Niklas Bretschneider (bis 2025), Dennis Sticha (bis 2024 mit Option), Kilian Rappold, Graham Knott (bis 2024)
VERBLEIB OFFEN
- Leon Sommer, Logan Roe, Patrick Söllinger, Lorenz Lindner, Marc-Andre Dorion, Ramon Schnetzer, Martin Schumnig, Raphael Wolf, Marco Brucker, Michael Haga, Jakob Mitsch, Daine Todd, Matt Murphy, Alexander Lahoda
ZUGANG (inoffiziell)
Zeugnisverteilung bei den Black Wings: Zwei Einser, kein Fünfer
LINZ. Nach dem Schuljahr gibt's die Zeugnisverteilung, nach der Eishockeysaison die OÖN-Spielerbewertung.