Donnerstagvormittag schnappte die Falle zu: Zugriff! Nachdem der per internationalem Haftbefehl gesuchte Mirko S. die Zollkontrolle am Flughafen passiert hatte, klickten die Handschellen.
Kriminalisten vom Stadtpolizeikommando Schwechat (SPK) hatten bereits auf den 42-jährigen Deutschen gelauert. „Er war so perplex, dass es nicht die geringste Gegenwehr gab“, so ein Fahnder. Wobei jeder Fluchtversuch sinnlos gewesen wäre. Drei schwer bewaffnete Uniformierte hatten Fluchtwege abgesichert.
Mit dieser Festnahme ist den Kriminalisten ein mutmaßlicher Frauenmörder ins Netz gegangen, dessen kaltschnäuzige Scheinheiligkeit in Deutschland für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Ex-Frau am Flussufer mit Kabelbinder erdrosselt
Blenden wir zurück: Am 22. April im Jahr 2020 trafen die bereits Geschiedenen Daniela und Mirko zur Aussprache. Laut Ermittlungen dürfte der Mann danach seiner Ex-Frau bis zum Ufer des Flusses Panke in Bernau (Brandenburg) gefolgt sein - und sie dort getötet haben. Laut Gerichtsmedizin wurde die Köchin mit einem Kabelbinder erdrosselt.
Am nächsten Tag machte Mirko S. bei der Polizei eine Vermisstenanzeige. Als er dort vom Leichenfund seiner Ex „erfuhr“ weinte, er wie ein Schlosshund und bat sogar seine Hilfe bei der Suche nach dem Täter an. Als sich die Ermittlungsschlinge später um seinen Hals zuzog, tauchte er - für drei Jahre - in Thailand unter.
Dank grenzüberschreitender Vernetzung wurde der Verdächtige auf seinem Fluchtweg Richtung Polen gestellt.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)
Foto: APA/ROBERT JAEGER
Mittlerweile sieht Mirko keinen Palmenstrand mehr, sondern bis zur Auslieferung nur die Gegend rund ums Korneuburger Gefängnis.