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Radfahren in Japan: Sightseeing im Sitzen [premium]

Wer Kyoto mit dem Fahrrad erkundet, kommt dem Wesen der alten japanischen Kaiserstadt näher – zumindest ein Stückerl.

Seit fünf Tagen waren wir in Japan aus immer anderen Bahnhöfen in immer anderen Städten aufgetaucht. Masako, unsere freundliche, effiziente, nahezu knallharte Reiseleiterin, hatte uns die Attraktionen der Goldenen Route durchs Land im Schnelldurchlauf ins Gedächtnis gebrannt. Wir hatten die Häusermeere Tokios von der Aussichtsplattform des 230 Meter hohen Wolkenkratzers Shibuya Scramble Square aus betrachtet, im Städtchen Nara heilige Hirsche gestreichelt, die schwindelerregende Metropole Osaka besucht, Schreine und Tempel besichtigt, den heiligen Vulkan Fuji zwischen Wolken ausfindig gemacht und waren ermattet ins heiße Thermalwasser eines Onsen im Küstenstädtchen Itō gesunken.

Ermöglicht hatte dieses Pensum außer der Disziplin Masakos ein zuverlässiges Bahnnetz, unterstützt von einer Eigenleistung in Form von täglich zehn bis zwölf zu Fuß zurückgelegten Kilometern. Zuletzt hatte uns der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen in Kyoto ausgespuckt: der Stadt von Tempeln, Teehäusern und Traditionen, aber auch eines gigantischen postmodernen Bahnhofs mit integriertem Einkaufszentrum sowie: Fahrrädern.