Es war eine der größten Katastrophen der jüngeren Vergangenheit im Bezirk Gmunden: Am 9. Mai 2016 löste eine glimmende Zigarette in einem Efeugebüsch an einer Säule des Berufsschulinternats Schloss Ebenzweier in Altmünster einen Großbrand aus, der erst nach tagelangem Einsatz durch 450 Feuerwehrleute von 31 Wehren gelöscht werden konnte. Das aus dem 13. Jahrhundert stammende Schloss wurde schwerst beschädigt, die Internatsbewohner der gastgewerblichen Berufsschule mussten in Laakirchen untergebracht werden und täglich hin- und herpendeln. Doch schon bald nach dem Brand reifte der Plan für einen Neubau.
Am Mittwoch wurde das bereits seit einiger Zeit in Betrieb befindliche, architektonisch und funktionell großartig gelungene neue Internat im altehrwürdigen Schlossgebäude in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, des Lehrkörpers und der Schüler offiziell eröffnet.
Berufsschuldirektor Armin Lenz schlug in seiner Begrüßungsrede einen Bogen von den Ereignissen vor fast genau sieben Jahren zur Gegenwart, Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer berichtete von den Herausforderungen für die Einsatzkräfte, und Altmünsters Bürgermeister Martin Pelzer erinnerte daran, dass sich im Schloss Ebenzweier einst das Gemeindeamt befand. Angesichts des wunderschönen Neubaus schlug er scherzend vor, seine Arbeitsstätte wieder hier anzusiedeln: "Jetzt können wir gerne mit dem Gemeindeamt tauschen."
Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander zeigte sich beeindruckt davon, wie das Internat aus Ruinen wiedererstand, und gab zu bedenken: "Das Projekt wurde vorangetrieben in einer Zeit, in der wir eine Pandemie hatten. Das Internat ist ein Leuchtturm für Oberösterreich, und wir werden – das kann ich jetzt schon garantieren – in den nächsten Jahren mit vielen Besucherinnen und Besuchern hierherkommen und zeigen, was hier alles möglich ist. Wir sind sehr stolz darauf, was hier alles geschaffen worden ist."