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Schoko-Osterhasen im Test: Welche schmecken und sind sozial verträglich?

Wer zu Ostern gerne nascht, der hat einiges zu berücksichtigen. Nicht nur Geschmack und Schokoladegehalt, auch ökologische und soziale Kriterien machen einen „guten“ Schoko-Osterhasen aus.

Das Kulinarik-Magazin Gault&Milliau hat anlässlich des bevorstehenden Osterfests gängige Schokolade-Osterhasen aus dem Einzelhandel auf ihren Geschwack hin überprüft. Zur Auswahl standen hier ausschließlich Produkte aus Milchschokolade, die österreichweit in Supermärkten erhältlich sind, ermittelt wurde ein ganz klarer Sieger, und zwar der Klassiker in Gold von Lindt, der „Lindt Goldhase“. Weiters gelobt wurden der „Alnatura Vollmilch Hase“, der „Spar Premium Osterhase“ und der vegane „Lindt Hello Goldhase“.

Nicht nur Optik, also Farbe und Glanz der Schokolade, bestimmen das Genusserlebnis, auch Kriterien wie das Mundgefühl am Gaumen oder der Nachgeschmack sind beim Naschen ausschlaggebend, lässt das Fachmagazin wissen.

Ökologische und soziale Verträglichkeit

Die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Umweltschutzorganisation Global 2000 haben das Angebot an Schoko-Osterhasen hingegen auf ihre ökologische und soziale Verträglichkeit geprüft, damit das Naschen keinen bitteren Beigeschmack hat. Von 33 Produkten wurden dabei gleich sechs Osterhasen mit der doppelt-grünen Bestnote versehen, zehn trugen kein einziges Siegel und ernten dafür die doppelt-rote Negativwertung.

Die sechs Testsieger sind der "EZA Schokohase" aus den Weltläden, der "Vegane Bio-Osterhase" von Spar, der "Natur*pur Bio-Osterhase" ebenfalls von Spar, der "Billa Bio Osterhase", "Bio Natura Schoko-Hase" von Hofer und der "Riegelein Osterhase in Stanniol von Denn's. Alle sechs tragen sowohl das EU-Bio-Siegel als auch ein Fairtrade-Gütesiegel.

Erstmals bildet der Schoko-Osterhasencheck auch das gesamte Angebot an veganen Schokohasen ab. Dafür wurde pro Marke nur je ein Standard-Hase sowie auch die - sofern vorhanden - vegane Variante untersucht. Von den sieben veganen Schokohasen tragen fünf eine strenge Zertifizierung, einer wurde mit Doppelt-Grün ausgezeichnet und nur ein veganes Produkt landet im doppelt-roten Segment.

Kinderarbeit und Pestizidbelastung im Schokohasen?

Die allermeisten Kakaobohnen, die österreichische Betriebe einkaufen, stammen aus Ghana und der Elfenbeinküste. In beiden Ländern stellen den NGOs zufolge Kinder- und Zwangsarbeit große Probleme dar, ebenso wie extrem niedrige Einkommen für Kakaobauern. Erschwerend kommt die oft hohe Pestizidbelastung im Kakaoanbau hinzu. Martin Wildenberg, Nachhaltigkeitsexperte von Global 2000: "Durch die Bio-Zertifizierung kann der Kunde sicher sein, dass auf chemische Pestizide und Dünger verzichtet wurde - sowohl beim Kakao als auch bei den anderen Zutaten wie Milch".

Probleme gibt es den Organisationen zufolge bei den Branchenriesen, da diese lieber auf eigene Nachhaltigkeits-Programme setzen. Dies kann zwar potenziell positive Aspekte bringen, die konkrete Wirkung lässt sich aber schwer beurteilen und kaum vergleichen. "In vielen Fällen werden die konkreten Richtlinien hinter den firmeneigenen Programmen nicht veröffentlicht und oft nicht unabhängig in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und NGOs kontrolliert", hieß es.

(APA/red)