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Strafverfahren gegen Abt des Höhlenklosters in Kiew eingeleitet

Der Streit um die Nutzung des Höhlenklosters dauert seit Monaten an. Den Mönche der Ukrainischen Orthodoxen Kirche werden der Spionage und Agitation für Moskau verdächtigt.

Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen den Abt des Kiewer Höhlenklosters, Metropolit Pawlo (Lebyd), eröffnet. Nach Angaben seiner Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) wird Pawlo Anstiftung zur religiösen Feindschaft und Hass gegen die konkurrierende Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) und das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul) vorgeworfen, wie Kathpress meldet.

Zudem werde er beschuldigt, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt und entsprechende Schriften verbreitet zu haben. Der ukrainische Geheimdienst SBU habe ihn für Samstagmittag vorgeladen, um ihn zu vernehmen, sagte der Geistliche in einem vom Kloster verbreiteten Video. Seine Wohnung werde durchsucht. Pawlo betonte, er verurteile, "was Russland und (dessen Präsident Wladimir) Putin getan haben". Er stehe zur Verteidigung der Ukraine. Ihm drohen Untersuchungshaft und bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Pawlo hatte in einer Videobotschaft die OKU und das Patriarchat von Konstantinopel beschimpft. Er und Dutzende Mönche der UOK weigern sich weiterhin, das Höhlenkloster zu räumen. Die Ordensmänner hatten angekündigt, das bedeutendste orthodoxe Heiligtum der Ukraine ohne ein entsprechendes Gerichtsurteil und ohne grundlegende Dokumente für die Kündigung des Pachtvertrags nicht zu verlassen. In dem Kloster lebten bisher rund 200 Mönche; die Leitung der UOK hat hier ihren Sitz, ebenso deren wichtigste Bildungsstätte, die Theologische Akademie. Es gehört wie viele andere ukrainische Gotteshäuser dem Staat.

Vorwurf der Spionage und Agitation für Moskau

Der Streit um die Nutzung des Höhlenklosters dauert seit Monaten an. Die ukrainische Führung verdächtigt die dort tätige ukrainisch-orthodoxe Kirche der Spionage und Agitation für Moskau. Vor der russischen Invasion gehörte sie dem Patriarchat in Moskau an. Obwohl sie sich nach Beginn des russischen Angriffskriegs von diesem Patriarchat losgesagt hat, wird ihr von Kiew anhaltende Zusammenarbeit vorgeworfen. Der Streit zwischen der Ukraine und Russland hatte schon 2018 zur Gründung einer vom Moskauer Patriarchat unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) geführt.

(APA/dpa)