Austria
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„Tutto Gas“ - der ganz normale Lignano-Irrsinn

Wenn um 11 Uhr vormittags der Zillertaler Hochzeitsmarsch aus mobilen Lautsprecherboxen über den Strand von Lignano dröhnt, dann ist klar: Es ist Pfingsten, und im sonst ruhigen Adria-Badeort ist drei Tage lang wieder „Tutto Gas“ angesagt. Wie jedes Jahr strömten Tausende Partytiger aus ganz Österreich Freitagabend Richtung Süden, um ausgelassen zu feiern.

Wie auch die „Kirchi“-Polterrunde aus dem Burgenland, die trotz harter Partynacht Samstagmittag bereits wieder am Strand feierte. Sehr zum Unmut eines alarmierten Polizisten, der die Burschen mit Nachdruck um 200 Meter „versetzte“.

Party auf der Piazza Fontana (Bild: K.Loibnegger)

Party auf der Piazza Fontana

(Bild: K.Loibnegger)

Zeltfeststimmung und Boxentürme am Strand
Zum öffentlichen Strandabschnitt, der für die rot-weiß-roten Partygäste „reserviert“ ist. Laute Musik aus allen Richtungen, reichlich Alkohol aus Kühlboxen oder an der Bar - am goldgelben Strand herrscht Zeltfeststimmung pur. Stets unter Beobachtung von Sicherheitsleuten und eigens abgestellten Carabinieri. Die in diesem Jahr auffallend präsent sind und um einiges strenger agieren als gewohnt.

„Tutto Gas“ – aber Polizei steigt auf die Bremse
Und dies nicht ohne Grund: Denn die vor zwei Jahren neu gewählte Bürgermeisterin hat mit dem alljährlichen Party-Spektakel keine Freude. Kühlboxen werden auf verbotene Flaschen, Gläser und Wassermelonen überprüft, das nächtliche Strandverbot strikt kontrolliert. In diesem Fall zum Glück für eine junge Österreicherin, die in der Nacht zum Samstag offensichtlich „etwas“ über den Durst getrunken hatte und regungslos im Sand lag. Sie landete per Rettung im Krankenhaus.

Trinken bis zur Bewusstlosigkeit - Rettungseinsatz am Strand. (Bild: K.Loibnegger)

Trinken bis zur Bewusstlosigkeit - Rettungseinsatz am Strand.

(Bild: K.Loibnegger)

Schmerzhafte Erinnerung per Nadelstichen
Während die restlichen Tausenden Feierkollegen noch ausgelassen und großteils friedlich bis zur allgemeinen Sperrstunde um 3 Uhr auf der Piazza Fontana, dem Party-Epizentrum, ihre Plastikkübel mit Strohhalmen leerten, tanzten und flirteten – oder sich von der Stimmung bzw. dem Alkohol mitreißen ließen und sich im Tattoostudio eine schmerzhafte „Tutto Gas“-Erinnerung stechen ließen. Für den einen oder anderen wohl mit bösem Erwachen.

Polterrunde aus dem Burgenland (Bild: K.Loibnegger)

Polterrunde aus dem Burgenland

(Bild: K.Loibnegger)

Leere Restaurants außerhalb der Partyzone
Während auf der Piazza Fontana der Bär steppte, herrschte in den meisten Lokalen und Restaurants außerhalb der Partyzone gähnende Leere. Viele Gäste meiden Lignano an diesem Wochenende. Ein Todesdrama überschattete indes die erste Partynacht: Ein junger Italiener (19) wurde beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst. Für ihn gab es keine Rettung.