Austria
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Ursula Plassnik über explosive Beziehungen zwischen Nachbarstaaten [premium]

Ein Rundblick durchs Weltdorf zeigt: Ausgerechnet geografische Nähe befördert oft Konflikte. Plädoyer für eine Akademie der guten Nachbarschaft.

Manchmal hilft nur mehr Humor. Mitten im Verzehr einer Krautsuppe in einem Znaimer Gasthaus schob ich meinem verblüfften tschechischen Amtskollegen einen Zettel mit einer langen Liste von Schimpfwörtern in deutscher und tschechischer Sprache über den Tisch. Fürst Schwarzenberg hatte sich im Frühsommer 2007 in einem Interview abfällig über österreichische Temelín-Gegner geäußert, das Wort „Spinner“ oder Ähnliches dürfte wohl gefallen sein. Skandal-Alarm! Oberösterreich im Aufruhr, quer durch die Parteienlandschaft.

„Atomfürst“ titelte eine Tageszeitung. Das Nachbarschaftsklima vergiftet, erboste Demonstranten, immer wieder Grenzblockaden, beleidigte Tschechen („Schrottreaktor“), Zoff Wien–Linz, kein Ende in Sicht. Vor diesem Hintergrund hatten wir Außenminister vor, am 14. Juni 2007 im Kloster Louka in Znaim gemeinsam ein wissenschaftliches Symposium zu eröffnen.