Austria
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Zahl der FSME-Infektionen in Österreich im Vorjahr wieder gestiegen

Mit 80 Prozent ist die Durchimpfungsrate gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Österreich durchaus beachtlich. Dennoch appellierte der Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien, die Grundimmunisierung durchzuführen und vor allem nicht auf die notwendigen Auffrischungen zu vergessen.

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Ein Aspekt, dessen Auswirkungen noch nicht ganz geklärt sind, betrifft den Klimawandel: Wie der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter ausführte, breiten sich die Zecken durch die steigenden Temperaturen sowohl nach Norden als auch in größere Höhen aus, mittlerweile in Gebiete auf etwa 1.500 Metern. Ob dies mit einer höheren Infektionsdichte der Tiere einhergeht, könne man noch nicht sagen, da es hier sehr komplexe Zusammenhänge gebe. Zudem seien milde Winter günstig für die Zecken, andererseits wären heiße, trockene Sommer nachteilig für deren Gedeihen.

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Obwohl sich der Name FSME auf den Frühsommer bezieht, treten die ersten Fälle im Februar und die letzten im Dezember auf, da die Zecken schon bei acht Grad Celsius aktiv sein können, so Bettina Pfausler von der MedUni Innsbruck. Obwohl ein Drittel der Bevölkerung über eine natürliche Immunabwehr verfügt und ein großer Anteil durch die Impfung geschützt ist, dringt das Virus bei schweren Fällen ins Gehirn ein, mit teils dramatischen Folgen, wodurch es zu verschiedenen neurologischen Manifestationen kommt, die an die Kinderlähmung erinnern. Eine vollständige Erholung ist meist nicht möglich, zudem sterben auch einige Betroffene.

Laut Maria Paulke-Korinek von der Abteilung für Impfwesen im Gesundheitsministerium ist die Schutzrate durch den Stich mit 83 bis 99 Prozent sehr hoch. Nach der dreiteiligen Grundimmunisierung erfolgt nach drei Jahren die erste Auffrischung, danach reicht alle fünf Jahre ein weiterer Stich. Über 60-Jährige sollten diesen Abstand jedoch auf drei Jahre reduzieren, da ihr Immunsystem nicht mehr so wirksam ist. Abgeraten wird von einer Titer-Bestimmung, die lediglich eine Momentaufnahme sei. Und auch bei jenen, die länger auf eine Auffrischung vergessen haben, würde eine einfache Auffrischung genügen, so die Expertin.