Switzerland
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Himmlische Stimmung bei Comeback-Konzert der No Angels: «Die Schweizer waren schon immer verrückte Fans»

Michel Imhof aus Samnaun GR

Elf Jahre lang hatten sie keinen gemeinsamen Konzertauftritt mehr, am Sonntagnachmittag war es auf der auf 2374 Höhenmetern gelegenen Alp Trida in Samnaun GR wieder so weit: Die No Angels gaben ihr lang ersehntes Bühnencomeback und sorgten mit Hits wie «Daylight In Your Eyes» und «There Must Be An Angel» für himmlisch gute Stimmung. «Das war magisch. Unsere Erwartungen wurden übertrumpft», schwärmt Lucy Diakovska (46) beim anschliessenden Interview mit Blick. «Im Publikum waren nicht nur altbekannte Gesichter von früher, sondern auch ganz junge Fans, die sich von den älteren haben mitreissen lassen. Das habe ich nicht erwartet.»

«Die Schweizer waren schon immer sehr loyale, aber auch verrückte Fans», ergänzt Jessica Wahls (45). Besonders in Erinnerung geblieben ist den Musikerinnen eine Autogrammstunde vom 19. März 2001 im Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG. Der Anlass musste wegen der Fanhysterie nach zehn Minuten abgebrochen werden. Die Verletzungsgefahr für die jungen Fans war zu gross.

Sorgen um die jüngsten Fans

«So etwas haben wir bis heute nicht mehr erlebt. Wir sorgten uns um die vielen Kinder, die dicht gedrängt in der Menge standen. Sie waren auf den Rolltreppen und drohten erdrückt oder zertrampelt zu werden», erinnert sich Nadja Benaissa (39). «Zum Glück wurde niemand verletzt. Diesen Tag werden wir nie vergessen.»

Mittlerweile ist das Bandleben für die heute vier Gruppenmitglieder – Vanessa Petruo (42) konzentriert sich auf ihre Karriere als Psychologin – entspannter. «Vor unserem Samnaun-Auftritt lebten wir für eine Woche gemeinsam in einer WG in Berlin. Trotz der intensiven Proben herrschte Klassenfahrtstimmung», so Jessica Wahls.

Sie setzen sich für mehr Frauenpower ein

Mit ihrer heutigen Bekanntheit wollen sich die No Angels auch für die Gleichberechtigung der Frauen starkmachen. «Es hat sich viel getan, aber es ist noch lange nicht gut», sagt Sandy Mölling (40). «Dazu müssen wir immer und immer wieder auf das Thema aufmerksam machen. Dass dies einige schon satthaben, ist mir egal.»

Besonders die ungleiche Bezahlung für dieselbe Arbeit verstehe sie nicht. «Da sind wir privilegiert und nehmen manche Aufträge einfach nicht an, um ein Zeichen zu setzen. Das ist unsere Verpflichtung anderen Frauen gegenüber, die finanziell weniger unabhängig sind», so Mölling.

Nächste Proben in Bulgarien

Nach dem Auftritt gab es für die vier Engel ein Abendessen im Panorama-Restaurant auf dem Alptrider Sattel, bevor es mit dem Tourbus zurück nach Deutschland ging. Erst in ein paar Wochen sind die nächsten Proben angesagt, dann in Lucy Diakovskas Heimat Bulgarien. Die vier Freundinnen freuen sich auf die gemeinsame Zeit. Sandy Mölling: «Ein No Angel zu sein, ist unsere Bestimmung.»

Tickets für die Konzerte der No Angels am 4. Juni am Argovia-Fäscht Birrfeld und 4. Oktober in der Halle 622 in Zürich gibts bei Ticketcorner.