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Olaf Scholz eckt mit Kommentar an: Klimaaktivisten werfen Kanzler Nazi-Vergleich vor – und fordern Reaktion

Olaf Scholz eckt mit Kommentar anKlimaaktivisten werfen Kanzler Nazi-Vergleich vor – und fordern Reaktion

Olaf Scholz wird bei einer Rede von Aktivisten gestört und fühlt sich an eine «Zeit erinnert, die lange zurückliegt.» Nun soll der Kanzler mit einer Petition zu einer Klarstellung bewegt werden.   

Verärgert über die Störaktion eines Aktivisten: Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Podiumsdiskussion am Katholikentag in Stuttgart. 

Verärgert über die Störaktion eines Aktivisten: Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Podiumsdiskussion am Katholikentag in Stuttgart. 

Foto: Keystone

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben nach dem Kommentar von Olaf Scholz (SPD) auf die Störung seines Auftritts beim Katholikentag eine Stellungnahme des Kanzlers gefordert. Ihm müsse bewusst gewesen sei, dass seine Äusserungen «als ein offener Vergleich mit den faschistischen Störungen aus dem NS-Regime verstanden wird», heisst es in der von Fridays for Future und anderen Aktivistinnen und Aktivisten gestarteten Petition, die bis Dienstagmittag bereits von fast 48’000 Menschen unterschrieben wurde.

«Wir sind entsetzt», heisst es in dem Aufruf zu der Petition. «Und wir fordern Sie zu einer Stellungnahme auf.»

Scholz war am Freitag zu Gast beim Katholikentag in Stuttgart, als während einer Podiumsdiskussion sein Redebeitrag von einem Aktivisten gestört wurde. Der sichtlich verärgerte Kanzler sagte daraufhin: «Diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurückliegt und Gott sei Dank.»

Dazu gehöre auch «ein sehr schauspielerisch geübter Auftritt, bei dem man dann in jedem Fall sich immer inszeniert», sagte Scholz weiter. Das sei «keine Diskussionsbeteiligung, sondern das ist der Versuch, Veranstaltungen für seine eigenen Zwecke zu manipulieren».

Sicherheitskräfte tragen einen Aktivisten aus dem Saal, der versucht hatte, die Rede des deutschen Kanzlers  Olaf Scholz zu stören. 

Sicherheitskräfte tragen einen Aktivisten aus dem Saal, der versucht hatte, die Rede des deutschen Kanzlers  Olaf Scholz zu stören. 

Foto: Keystone

Sprecherin: «Der Kanzler hat sich klar ausgedrückt»

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future schrieb daraufhin auf Twitter: «Scholz vergleicht Klimaaktivist:innen mit Nazis.» Sie fügte hinzu: «Er stilisiert Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft». Das sei ein «Skandal».

Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann äusserte sich am Montag zu dem Thema. «Die Äusserungen des Kanzlers stehen für sich, und ich werde sie jetzt hier nicht interpretieren», sagte sie. «Der Kanzler hat sich klar ausgedrückt.» Hoffmann fügte hinzu: «Ich kann aber sagen, dass ein solcher Vergleich natürlich vollkommen absurd ist.» Der Kanzler sei jederzeit bereit, sich inhaltlich auseinanderzusetzen. «Vehemente Störungen öffentlicher Podiumsveranstaltungen» seien aber kein Beitrag zu einer inhaltlichen Diskussion».

In Deutschland eine bekannte Stimme von Fridays for Future: Klimaaktivistin Luisa Neubauer – im Bild an einer Demonstration gegen den Ukraine-Krieg. 

In Deutschland eine bekannte Stimme von Fridays for Future: Klimaaktivistin Luisa Neubauer – im Bild an einer Demonstration gegen den Ukraine-Krieg. 

Foto: Keystone

In ihrem Aufruf zur Unterzeichnung der Petition schreiben die Klimaaktivistinnen und -aktivisten an die Adresse von Scholz: «Sie haben in einer öffentlichen Aussage Klimaaktivismus mit einer totalitären Ideologie verglichen.» Das habe er in einer Zeit getan, «in der einerseits Rechtspopulismus erstarkt und auf der anderen Seite die Klimakrise ungebremst eskaliert und Deutschland die eigenen Klimaziele nicht einhält». Als Bundeskanzler sei sich Scholz der Wirkung seiner Äusserungen «völlig bewusst».

Eine solche Gleichsetzung sei «nicht zu rechtfertigen»,heisst es in dem Aufruf. «Wir fordern eine Klarstellung.» Während die Ampel-Regierung die Pariser Klimaziele «weit verfehlt», stelle der Kanzler Aktivistinnen und Aktivisten «als das Problem dar».

AFP/nlu

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