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Mordprozess gegen falsche Ärztin geht in die nächste Runde

Von: Thomas Stier

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Die Plädoyers im Prozess gegen die falsche Ärztin Meike S. stehen an.
Die Plädoyers im Prozess gegen die falsche Ärztin Meike S. stehen an. © Dieter Schachtschneider

Am Mittwoch (04. Mai) läuft der Prozess gegen die falsche Ärztin, die in Fritzlar tätig war, weiter. Die Öffentlichkeit wird davon aber ausgeschlossen.

Der Mordprozess gegen Meike S. vor dem Landgericht Kassel biegt auf die Zielgerade ein: Am Mittwoch, 4. Mai, soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor der 6. Strafkammer das Plädoyer der Staatsanwaltschaft gehalten werden.

Die 52-Jährige muss sich dort wegen fünffachen Mordes verantworten, nachdem bei Operationen am Fritzlarer Hospital zum Heiligen Geist, bei denen die Angeklagte für die Narkose der Patienten zuständig war, fünf Menschen gestorben waren. Meike S. hat laut Anklage nie ein Medizinstudium abgeschlossen und sich unter Vorspiegelung falscher Angaben die Einstellung als Ärztin erschlichen.

Vorausgesetzt, die Beweisaufnahme im Prozess gegen Meike S. kann wie geplant geschlossen werden, könnte am Mittwoch, 4. Mai, in Saal D 130 der Schlussvortrag der Anklage gehalten werden. Weil in dem langwierigen und aufwendigen Prozess zeitweise die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde, müssen nach der Strafprozessordnung auch die Plädoyers unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten werden. Erst die Urteilsverkündung kann wieder in Gegenwart von Besuchern stattfinden.

Nach Auskunft von Dr. Stephan Schwirzer, Pressesprecher der Kasseler Staatsanwaltschaft, dürfte der Schlussvortrag der Anklage wegen der zahlreichen und komplexen Vorwürfe mehrere Stunden dauern. Sollte die Staatsanwaltschaft die Taten als Mord einstufen, könnte der Strafantrag nur auf lebenslänglich lauten. Wenn die Taten als Totschlag oder fahrlässige Tötung eingestuft würden, wäre die Forderung nach Haftstrafen von einigen Jahren möglich.

Die Plädoyers der Verteidigung sollen nach gegenwärtigem Planungsstand dann am Mittwoch nächster Woche gehalten werden. Mit einer Urteilsverkündung durch die Strafkammer des Vorsitzenden Richters Volker Mütze wäre am Mittwoch, 18. Mai, zu rechnen. (Tom Stier)

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