
Forderungen nach Absage von Rammstein-Konzerten in Bern im Juni werden laut. (Keystone-SDA Archiv)
Schweizer Verbände und Politiker fordern nach Missbrauchsvorwürfen gegen den Leadsänger der deutschen Band Rammstein eine Absage der Auftritte in der Schweiz. Junge Frauen seien während Konzerten teilweise gewaltsam für Sex mit dem Frontmann Till Lindemann rekrutiert worden.
Die Juso Schweiz forderte den Veranstalter der Rammstein-Konzerte in der Schweiz, Gadget abc, in einem offenen Brief zu einer Positionierung in der Affäre Lindemann auf. "Solche Vorwürfe von sexualisierter Gewalt müssen ernst genommen werden! Die Veranstalter müssen das einzig Richtige machen und die Konzerte absagen", liess sich Juso-Präsident Nicola Siegrist darin zitieren.
Der Veranstalter verwies in der Antwort auf den offen Brief darauf, dass bisher weder der Band noch einem Bandmitglied strafbare Handlungen nachgewiesen wurden. Vor diesem Hintergrund gebe es juristisch gegenüber Vertragspartnern keine Basis für eine Konzertabsage.
Der Frontsänger der Band, Till Lindemann, weist die Vorwürfe gegen ihn bisher zurück. Der 60-jährige Deutsche lässt seine Interessen nun anwaltlich vertreten.
"So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr", liessen Lindemanns Anwälte verlauten.
Sie würden nun wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten.
Die Rammstein-Auftritte in Bern sind am 17. und 18. Juni geplant.