Liechtenstein
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Berner Inselgruppe will zwei Spitäler schliessen

Die Berner Inselgruppe hat 2022 einen Verlust von 80 Millionen Franken geschrieben. Die Gruppe will deshalb zwei Spitäler schliessen. Betroffen sind die Spitäler Tiefenau in Bern und Münsingen. 200 Stellen sollen gestrichen werden.

Konkret sind von den beiden Schliessungen 1000 Mitarbeitende betroffen, wie die Spitalleitung am Mittwoch vor den Medien in Bern mitteilte. Die Mehrheit der Beschäftigten der beiden Spitäler will die Aktiengesellschaft innerhalb der Gruppe weiter beschäftigen. Sie startete gleichzeitig das bei Massenentlassungen vorgesehene Konsultationsverfahren.

Am Mittwoch ging die Unternehmensleitung von 200 Kündigungen aus. Für die Betroffenen ist ein Sozialplan vorgesehen. Den Standort Tiefenau will die Inselgruppe bis Ende Dezember schliessen, bei Münsingen soll das bereits Ende Juni der Fall sein.

Drastischer Personalmangel
Den Verlust nach 25,3 Millionen Franken Gewinn im Vorjahr begründet die Spitalgruppe hauptsächlich mit einem drastischen Fachkräftemangel. Die Covid-19-Pandemie verschärfte das zusätzlich.

Zusammen mit der Höchstzahl an Corona-Patientinnen und -Patienten erreichte die Zahl der krankgeschriebenen Mitarbeitenden im Frühjahr 2022 den Höchststand. Das führte zu Kapazitätseinschränkungen.

Eine Rückkehr auf das Vor-Pandemie-Niveau war damit nicht möglich. Einen geringeren Anteil am Verlust hatten auch die ausgebliebenen pandemiebedingten Entschädigungen durch den Bund.

Die Kapazitätsengpässe fanden in den Patientenzahlen ihren Niederschlag. Statt rund 62'000 Patientinnen und Patienten behandelte die Gruppe 2022 noch knapp 60'000 stationär, ein Rückgang um 3,6 Prozent. Ambulant hingegen stieg die Patientenzahl um 2 Prozent auf 929'000.