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Campus Platztor wird neu ausgeschrieben

Der Kanton St. Gallen hat den Widerruf des Siegerprojekts für den geplanten 207 Millionen Franken teuren neuen HSG-Campus beantragt. Das Projekt entwickelte sich in den vergangenen zwei Jahren gemäss einer Mitteilung nicht zufriedenstellend weiter. Nun wird eine Neuausschreibung beantragt.

Das Projekt hat im Vergleich zum Wettbewerbsentwurf aus dem Jahr 2021 stark an räumlichen und gestalterischen Qualitäten verloren, schrieben das St. Galler Bau- und Umwelt sowie das Bildungsdepartement am Freitagmorgen in einer gemeinsamen Mitteilung. Es bestünden Zweifel, ob sich die Mängel nach zwei Jahren Arbeit noch beheben liessen.

Dies ergab eine im Juni 2023 in Auftrag gegebene Prüfung durch das zuständige Preisgericht, welches sich aus Fachleuten von Kanton und Stadt, der HSG, Mitgliedern der Exekutiven von Kanton und Stadt sowie externen Expertinnen und Experten zusammensetzt. Das damalige Siegerprojekt wies ursprünglich bereits Defizite bei der Fassadengestaltung, der Geschosshöhe oder den Grundrissen auf, schrieb der Kanton weiter. "Diese Defizite hätten durch das zuständige Architekturbüro behoben werden sollen." Dies sei nicht gelungen.
Kanton rechnet mit Verzögerung von zwei Jahren

Die beiden Departemente werden nun gemäss Mitteilung bei der Regierung noch im Herbst den Widerruf des Zuschlags und eine Neuausschreibung beantragen. Eine solche könnte voraussichtlich Mitte 2024 starten. Ein Baubeginn wäre demnach 2028 möglich, die Fertigstellung voraussichtlich im Jahr 2031. "Damit käme es zu einer Verzögerung von zwei Jahren."

Die HSG stehe hinter dem Widerruf und dem Entscheid einer Neuausschreibung, schrieb die Universität St. Gallen in einer Stellungnahme. Die Verzögerung verschärfe jedoch die seit Jahren bestehende und künftig weiter zunehmende Platzknappheit.

Stimmvolk sagte 2019 ja

Das Siegerprojekt für den "Campus Platztor" am Rande der St. Galler Altstadt sah einen sechsstöckigen Neubau vor. Für die aus allen Nähten platzende Universität sollte es Räumlichkeiten für 3000 Studierende, Dozierende und Mitarbeitende geben. Im neuen Gebäude hätte auch eine Aula entstehen sollen, in der 400 Personen Platz finden.

Für den neuen HSG-Campus wurde mit Kosten von 207 Millionen Franken gerechnet. Die St. Galler Stimmberechtigten bewilligten 2019 einen 160-Millionen-Kredit. Der Bund sollte 25 Millionen und die Universität 20 Millionen aus eigenen Mitteln beisteuern, wie an einer Medienkonferenz 2021 erklärt worden war. Der Anteil der Stadt St. Gallen beläuft sich auf zwei Millionen Franken.