Die Einnahme des Diabetes-Medikaments Metformin verhindert die Entwicklung eines Long-Covid-Syndroms zu rund 40 Prozent. Das hat eine US-Studie ergeben, die heute im renommierten Fachblatt "Lancet Infectious Diseases“ publiziert wurde. Das Wurmmittel Ivermectin oder das Antidepressivum Fluvoxamin zeigten hingegen keinen Effekt.
Die Wissenschaftler der medizinischen Universität des US-Bundesstaates Minnesota hatten dafür zwischen Dezember 2020 und Januar 2022 über tausend Covid-19-Patienten in ihre Studie aufgenommen. Nach der Diagnose erhielten die Erkrankten entweder eines der Medikamente, eine Kombination, oder ein Placebo.
In der Langzeitbeobachtung zeigte sich eine deutliche Wirkung des seit Jahrzehnten zugelassenen Diabetes-Medikaments Metformin auf die Häufigkeit des Auftretens des Long-Covid-Syndroms bei zweiwöchiger Einnahme, wie die Studie nun zeigt. Nach zehn Monaten klagten 6,3 Prozent der mit dem Antidiabetikum Behandelten über Long-Covid-Symptome und hatten eine solche Diagnose erhalten. In der Placebo-Gruppe waren es 10,4 Prozent. Das bedeutete eine Verringerung um 40 Prozent. Die anderen Medikamente zeigten hingegen keine Wirkung.
Wirkungslos gegen schwere Verläufe
Bereits im August vergangenen Jahres hatten das gleiche Forschungsteam im "New England Journal of Medicine" die Unwirksamkeit aller drei verwendeten Medikamente in der Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe und Todesfälle durch eine akute Covid-19-Erkrankung belegt.
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie wurde immer wieder untersucht, ob mit in der Medizin seit langem bewährten Arzneimitteln auch ein positiver Effekt gegen die durch Corona hervorgerufene Erkrankung erzielt werden könnte. Reine Laboruntersuchungen an Zellen hatten zunächst eventuell für eine mögliche Wirkung von Metformin, Ivermectin und Fluvoxamin gesprochen.
Das Wurmmittel hatte sich schnell als unwirksam und in hohen Dosierungen als toxisch herausgestellt, auch mit Fluvoxamin war kein Effekt zu erzielen. Das Antidiabetikum Metformin hatte ebenso keine Wirksamkeit in der Behandlung akuter Covid-19-Erkrankungen, speziell in der Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe.
