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Drohne fliegt medizinische Proben ins Labor

Die Laborgruppe Dr. Risch startet gemeinsam mit dem Start-Up Jedsy ein Pilotprojekt zum
Transport von Laborproben mittels Drohne. Der Probentransport gestaltet sich dadurch schneller
und umweltfreundlicher. Zum Einsatz kommt eine Weltneuheit: eine einzigartige Drohne, die am
Fenster andocken kann. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat die erste Flugroute vom
Labor in Vaduz zum Labor in Buchs SG bereits genehmigt.

Täglich sind schweizweit rund 50 Kurierfahrerinnen und -fahrer für Dr. Risch im Einsatz. Sie bringen
medizinische Proben innerhalb weniger Stunden in die regionalen Labore. «Wie wichtig dieser Dienst für
das Gesundheitswesen ist, haben die letzten zwei Jahre während der Coronapandemie eindrücklich
gezeigt. Stehen die Kurierfahrzeuge jedoch im Stau oder sind sie in den Stosszeiten unterwegs,
verzögert sich der geplante Tagesablauf rund um die Analyse und die ärztliche Diagnose,» erläutert Dr.
med. Martin Risch, CEO der Dr. Risch-Gruppe. Gemeinsam mit dem Start-Up Jedsy hat die Dr. Risch-
Gruppe darum ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, bei dem die Proben mittels Drohne ins Labor geflogen
werden. «Damit wollen wir einen noch besseren Service bieten, der schlussendlich den Patientinnen und
Patienten zugutekommt», betont Risch. Die erste Route wurde nun zwischen den Laborstandorten
Buchs SG und Vaduz durch das BAZL genehmigt.

Einzigartige Drohne mit ersten Erfolgen

Das Start-Up Jedsy hat eine völlig neuartige Drohne entwickelt, die ausserhalb vom Fenster oder Balkon
andocken kann. Das Be- und Entladen der Drohne dauert dann nur wenige Sekunden und erfolgt bei
jedem Wetter bequem vom Fenster aus. Die Dockingstation lädt zudem den Akku der Drohne auf, sodass
das Fluggerät jederzeit einsatzbereit und innerhalb von 60 Sekunden in der Luft ist. Jedsy hat den
sogenannten Segler so konzipiert, dass er deutlich leiser ist als bekannte Multikopter. Alle Systeme sind
redundant und daher ausfallsicher ausgelegt. Jedsy und Dr. Risch legen grossen Wert auf die
Privatsphäre: Der Betreiber verfolgt per Livestream den Flugverlauf der Drohne, sobald sie sich aber dem
Gebäude nähert, wird die Umgebung mit Ausnahme der Dockingstation unscharf gezeichnet.

«Mit der neuen Drohne haben wir bereits wichtige Flugerfahrung in Malawi gesammelt, wo im Rahmen
des UNICEF-Drohnenkorridors über 5’000 Flüge durchgeführt wurden», erklärt Herbert Weirather, CEO
von Jedsy. «Dort werden bereits Gesundheitszentren mit kritischen Medikamenten von Jedsy beliefert
und der Service wird kontinuierlich ausgebaut».

Transportdrohnen gehört die Zukunft

Drohnentransporte sind in der Schweiz nicht neu, waren in der Vergangenheit jedoch mit einigen
grösseren Herausforderungen konfrontiert. Einige grössere Transportunternehmen haben bereits
Testflüge durchgeführt, meist wurden die Projekte jedoch eingestellt. So waren oft drei Personen pro Flug
involviert, je eine Person für Start- und Landeplatz sowie der Operator. Dazu kamen aufwendige
Checklisten und Verpackungen, was die Vorbereitungszeit oft auf mehr als 20 Minuten erhöhte. Mit der
neuartigen Drohne von Jedsy gehören diese Herausforderungen der Vergangenheit an. Zusätzlich für
Aufwind sorgte eine kürzlich veröffentlichte Vorschrift der Europäischen Agentur für Flugsicherheit
(EASA), die bald auch in der Schweiz gelten wird. Durch die neue Vorgabe können Luftfahrtunternehmen