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Erneut lebenslange Haftstrafen nach Mord an schwarzem Jogger

Der 25-jährige unbewaffnete Arbery war im Februar 2020 nahe der Stadt Brunswick in Georgia beim Joggen erschossen worden. Die Ermittlungen kamen erst richtig in Gang, als der Fall später durch ein verstörendes Handy-Video von der Tat national und international Aufmerksamkeit erlangte. Wenig später - am 25. Mai 2020 - wurde der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota getötet. Danach kam es über Monate hinweg zu Protesten gegen Rassismus und auch gegen Polizeigewalt in den USA.

Eine Geschworenenjury hatte die drei Männer bereits in einem Verfahren in Georgia für schuldig befunden und im Januar zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Schütze Travis M. wurde damals von den Geschworenen des Mordes für schuldig befunden. Die beiden Mitangeklagten, Travis M.s Vater Gregory M. und der Nachbar William B., wurden unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Totschlagsdelikten für schuldig befunden. Alle drei Männer wurden wegen des rassistischen Hintergrunds der Tat auch nach Bundesrecht angeklagt.

Während des aktuellen Prozesses vor dem Bundesgericht hatte die Staatsanwaltschaft gezeigt, dass die Angeklagten in der Vergangenheit etwa rassistische Textnachrichten schrieben oder sich rassistisch äusserten. Die Verteidigung argumentierte, dass Arbery nicht aus rassistischen Motiven gejagt worden sei, sondern weil die Männer ihn eines Verbrechens verdächtigt hätten. Arbery war durch das Viertel in Brunswick gejoggt, in dem die drei weissen Verurteilten wohnten. Den Ermittlern zufolge hatten diese ihn zunächst mit einem Fahrzeug verfolgt und dann mit Schusswaffen bedroht. Travis M. schoss Arbery aus nächster Nähe in die Brust.

Im Gerichtssaal meldeten sich nun die Eltern zu Wort, wie Journalistinnen und Journalisten aus dem Gerichtssaal schilderten. "Was glaubst du, wie sich unser Sohn fühlte, als du ihn gejagt und wie einen Hund erschossen und wie eine Ratte in die Enge getrieben hast?", sollen diese einem CNN-Reporter zufolge zu dem Schützen gesagt haben. "Ich bin sehr stolz darauf, dass wir auf Bundesebene Gerechtigkeit für Ahmaud gefunden haben", sagte Arberys Mutter Wanda Cooper-Jones nach der Urteilsverkündung.

"Es war wichtig, dass dieser Mord als das verfolgt wurde, was er war - ein brutales und abscheuliches rassistisch motiviertes Hassverbrechen", erklärte Kristen Clarke, die im Justizministerium für Bürgerrechte zuständig ist. "Ahmaud Arbery sollte heute am Leben sein. Die tragische Ermordung von Herrn Arbery erinnert uns daran, dass hasserfüllte Gewalt gegen Schwarze in unserem Land nach wie vor eine Bedrohung darstellt, und wir müssen alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen."

(sda / dpa)