Liechtenstein
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Forstrevier Wartau ist für Waldpreis nominiert

Das eigene Holz soll möglichst in der Region verarbeitet und genutzt werden. Dafür setzt sich die Ortsgemeinde Wartau seit Jahrzehnten ein. Das Konzept «Vom stehenden Baum bis zum fertigen Brett» wurde für den Waldpreis 2023 nominiert. Dieser wird im Oktober in St.Gallen verliehen.

Am 18. Oktober verleiht der Verband Wald St.Gallen-Liechtenstein anlässlich seines 100-jährigen Bestehens zusammen mit der Hilti Family Foundation zum ersten Mal einen Waldpreis. Fünf völlig unterschiedliche Projekte schafften es in die Endrunde. Im Final mit dabei ist das Konzept «Vom stehenden Baum bis zum fertigen Brett» des Forstreviers Wartau und der Ortsgemeinde Wartau. Hinter dem Konzept steht die regionale Nutzung des eigenen Holzes aus dem eigenen Wald. Damit die Transportwege möglichst kurz und die Wertschöpfung in der Gemeinde bleibt, betreibt die Ortsgemeinde nach wie vor eine kleine Sägerei. Auf dieser werden jährlich etwa 500 Kubikmeter Rundholz eingeschnitten. Dies entspricht etwa einem Drittel des jährlich anfallenden Nadelrundholzes. Der Rest des Rundholzes wird über die Holzmarkt Ostschweiz vermarktet. 

Pioniere im Bereich der Holzschnitzelheizung

Noch höher als beim Schnittholz ist die Eigennutzung des Energieholzes. Bereits im Jahre 1991 wurde in der Gemeinde Wartau die erste Holzschnitzelheizung in Betrieb genommen. Inzwischen sind es drei Wärmeverbunde, welche mit Holz aus den eigenen Wäldern beschickt werden. An einem sind 19 Einfamilienhäuser angeschlossen, an einem weiteren ein Schulhaus, der Werkhof mit Kanzlei und ein Vierfamilienhaus. Im dritten und grössten Verbund werden das neue Schulhaus und der Dorfkern von Azmoos mit Energie beliefert. Dank diesen Anlagen werden heute 80 bis 90 Prozent des Energieholzes in der eigenen Gemeinde genutzt. Der Rest wird in die Nachbargemeinde Balzers geliefert. Allerdings vermutlich nicht mehr lange, denn es ist bereits ein weiterer Wärmeverbund in Planung, der ebenfalls mit Holz aus dem eigenen Wald beschickt werden soll.

Dienstleistungen werden geschätzt

Der Erhalt der eigenen, kleinen Sägerei ist für die nächsten zehn Jahre gesichert. «Wir konzentrieren uns auf Kleinst- und Kleinaufträge und bieten unsere Dienstleistungen auch privaten Waldbesitzern an. Dieses Angebot wird geschätzt und rege genutzt», sagt Ernst Vetsch. Das Konzept «Vom stehenden Baum bis zum fertigen Brett» kommt bei der Bevölkerung gut an. Zumal ein Grossteil der Schnittwaren sogar in nächster Nähe verbaut werden. So stammt beispielsweise ein Teil des Holzes des preisgekrönten Schulhauses Feld, der Turnhalle Seidenbaum sowie zahlreichen kleineren Projekten aus Wartauer Wäldern. Darauf ist Ernst Vetsch stolz. Genauso wie auf die Nomination für den Waldpreis 2023: «Diese ist für uns in erster Linie eine Wertschätzung für die Bemühungen des Forstes und der Ortsgemeinde zugunsten des Waldes und der regionalen Wertschöpfung.» 
Die fünf Finalisten für die Verleihung des Waldpreises 2023 werden auf der Website www.waldpreis.ch ausführlich vorgestellt.

  Sonderschau zum Thema Wald an der OLMA


Vom 12. bis 22. Oktober findet in St.Gallen die OLMA statt. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Verbands Wald St.Gallen und Liechtenstein sind die Waldbesitzer mit einer grossen Sonderschau zum Schwerpunkt Waldleistungen präsent. Messebesucherinnen und -besucher können sich vor Ort über die verschiedensten Themen rund um den Wald informieren sowie mit Fachleuten ins Gespräch kommen. Zudem werden innerhalb der Sonderschau die fünf Waldpreis-Finalisten mit Kurzfilmen vorgestellt.