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Kunsthaus Direktorin will Bührle-Werke ausstellen

Direktorin Ann Demeester orientiert über die neue Provenienz-Strategie des Kunsthauses Zürich und den Umgang mit sogenannten NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern. (Keystone-SDA Archiv)

Das Kunsthaus Zürich plant ab November eine Ausstellung mit Werken aus der umstrittenen Sammlung Bührle. Die Werke nicht zu zeigen, wäre heuchlerisch, findet Kunshaustdirektorin Ann Demeester.
"Verschwinden die Bilder, wirkt es, als hätte es die Zweit-Weltkriegs-Vergangenheit nicht gegeben", sagte sie in einem am Sonntag publizierten Interview des "Sonntagsblick". Die Belgierin leitet das Kunsthaus seit letztem Oktober.
"Wir werden auf den historischen Kontext eingehen und zeigen, dass wir die Diskussion ernst nehmen und uns der Dilemmata bewusst sind", betonte die Direktorin. Ein Beirat werde das Kunsthaus kritisch bei der Realisation dieser Ausstellung begleiten.
Das Kunsthaus sei historisch eng mit Emil Bührle verbunden, erklärte Demeester. Dieser habe in den 1950er-Jahren den grossen Ausstellungstrakt, den Pfister-Bau, finanziert, habe dem Kunsthaus die Seerosen von Monet geschenkt und das Höllentor von Rodin.
Die Bührle-Sammlung gilt als belastet, weil Emil Bührle als Industrieller vom NS-Regime und als Sammler von der Judenverfolgung profitiert haben soll. Im Zuge der Kontroverse begann das Kunsthaus 2022 die Sammlung zu überprüfen. Und erst am Dienstag kündigte es an, seine Provenienz-Forschung auszuweiten.
Mit der Provenienz-Forschung soll die Herkunft der Werke professionell geprüft werden. Ziel ist es, faire und gerechte Lösungen zu ermöglichen, falls es Hinweise auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut gibt.