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Metin Kayar – Besuch beim 16-fachen Weltmeister

„Ichi, ni, san!“, ist japanisch für „eins, zwei, drei“. Dies hörten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Sport mal anders“ bei Metin Kayar in der Budokan Kampfkunstschule in Schaan.

Als wir zwei Journalisten beim Gebäude hinter dem roten Tori Gate klingeln, empfängt uns Metin Kayar höchstpersönlich. Nachdem wir die Schuhe ausgezogen haben, dürfen wir hereinkommen. In der Eingangshalle stehen zahlreiche goldene Pokale. Wir laufen vorbei an Sportgeräten in einen Raum, dessen Boden aus Matten besteht. An den Wänden hängen Schwerter, andere Kampfutensilien, Medaillen und eine japanische Flagge. Im Hintergrund läuft epische Musik. Metin Kayar steht vorne und führt den Schülerinnen und Schülern Übungen vor. Alle halten spezielle Gegenstände in der Hand, bestehend aus zwei Holzstücken, die mit einer Kette verbunden sind. Dies sind sogenannte „Nunchakus“. Mit den Nunchakus werden energische Kampfbewegungen ausgeführt. Nach einer Weile setzen sich alle auf den Boden. Metin Kayar zeigt im Stehen verschiedene Übungen vor. Diese werden von allen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern danach wiederholt. Sie stehen breitbeinig und mit geradem Rücken da. Jene Position müssen sie nun für eine Minute halten. Dazu kommen dann auch noch Armbewegungen. Mit der Zeit merken wir, was das Ziel dieser Bewegungen ist: richtige Schläge und Abläufe bei Kampfhandlungen.

„Budokan vereint alle japanischen Kampfkünste.“

Mitten in dieser Power-Phase gibt es eine zweiminütige Trinkpause. Wir nutzen sie, um mit Metin Kayar zu sprechen. Er erklärt uns, was Budokan eigentlich ist: „Budokan ist ein Kampfsportsystem, das ich selbst entwickelt habe. Es vereint alle japanischen Kampfkünste, von Karate bis Judo. Mit meiner Erfahrung als 16-facher Weltmeister betreibe ich diese Schule.“ Wir staunen nicht schlecht. Der Mann, der vor uns steht, ist also 16-maliger Weltmeister. Als die Schülerinnen und Schüler den Raum wieder betreten, sehen wir auch, warum er das ist. Er zeigt ihnen verschiedene Schlagtechniken, zuerst mit den Händen, dann auch mit den Füssen. Gezählt wird auf Japanisch: „Ichi, ni, san!“. Immer bei „san“, also bei „drei“, verstärkt er die Schläge mit typisch japanischen Kampfschreien. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts sind fasziniert und wir auch. Danach erhalten die Schülerinnen und Schüler auch noch Tipps für die Selbstverteidigung. „Bei der Selbstverteidigung entscheidet Schnelligkeit, nicht Kraft“, erklärt Metin Kayar. Bestimmte Techniken zeigt er an einem Schüler vor, der völlig überrascht auf einmal am Boden liegt und froh darüber ist, dass der Kampfmeister nicht ernsthaft zugeschlagen hat. Im Anschluss an diese spektakuläre Vorführung müssen wir uns leider schon wieder verabschieden, während die Schülerinnen und Schüler noch japanische Schlagtechniken üben.

In dieser Projektwoche lernten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Stufe des LG verschiedene aussergewöhnliche Sportarten kennen und machten unter anderem einen Schnuppertauchkurs. Ausserdem beschäftigten sie sich mit der menschlichen Muskulatur, Atmung und dem Herz-Kreislauf.