Liechtenstein
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Sicherheit und Freiheit sind wichtig

Was bedeutet für junge Menschen Lebensqualität in Liechtenstein? 

Gemäss einer Mitteilung der Stiftung Zukunft.li beschäftigten sich 15 politisch interessierte, junge Menschen im Rahmen eines Workshops im Turm  «Ich, die Zukunft» mit dieser Frage.

Freiheit, Sicherheit und Wohlbefinden waren unter anderem Schlagworte, die Werkstatt-Teilnehmende zu Beginn mit dem Begriff Lebensqualität in Verbindung brachten. Anschliessend diskutierten die Teilnehmenden in Kleingruppen, welche Hindernisse der Verbesserung der Lebensqualität in Liechtenstein im Wege stehen, welche Entwicklung sie sich wünschen oder wie sie sich konkrete Handlungsschritte zur Verbesserung der Lebensqualität vorstellen könnten.

Die Medienmitteilung im Wortlaut:

Die bunt gemischten Gruppen kamen dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. So wurde beispielsweise das Bildungssystem als unflexibel und altmodisch beschrieben und angeregt, dass die Schule die 
individuellen Talente stärker fördern oder auch auf wichtige Aspekte wie beispielsweise das Ausfüllen einer Steuererklärung vorbereiten sollte. Bemängelt wurde auch, dass sich Liechtenstein in den letzten Jahren in wichtigen Fragen kaum weiterentwickelt habe: «Wenn bei Abstimmungen immer alles abgelehnt wird, dann gibt es keine Veränderung und alles bleibt beim Alten», stellte ein Werkstatt-Teilnehmer fest. Im Gegenzug wünschten sich die jungen Leute einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, den Schutz von Naherholungsgebieten, mehr Grünflächen («nicht alles zubauen») und Freizeitmöglichkeiten. Eine stärkere Verankerung der UN-Nachhaltigkeitsziele, der sogenannten SDGs, im Alltag sowie angemessene Löhne für systemrelevante Berufe oder eine CO2-Steuer wurden ebenfalls genannt. Kritisch wurde auch der Druck von aussen auf Liechtenstein gesehen. Ein Teilnehmer stört sich daran, dass Liechtenstein in vielen Bereichen fremdbestimmt werde und beispielsweise Steueranpassungen oder 
regulatorische Vorgaben aus dem Ausland übernehmen müsse. 

Lebensqualität als politisches Ziel definieren 

Zukunft.li hatte im Herbst 2022 eine Studie mit dem Titel «Wirtschaftswachstum – Trilemma zwischen Wachstum, Umwelt und Lebensqualität» veröffentlicht. Darin kam die Stiftung zum Schluss, dass Wirtschaftswachstum kein Selbstzweck sein darf, sondern die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern muss. Schliesslich trägt Wirtschaftswachstum wesentlich zum Wohlstand der Bevölkerung bei, hat aber auch negative Folgen, wie zum Beispiel ein höheres Verkehrsaufkommen oder mehr Landverbrauch, was wiederum die Lebensqualität schmälert. Die Stiftung schlägt vor, politisch stärker auf die Lebensqualität zu fokussieren und diese anhand verschiedener Indikatoren zu messen. Dazu muss die Politik jedoch ein Gespür dafür entwickeln, welche Aspekte der Lebensqualität für die Bevölkerung zentral sind. Die zwei von Zukunft.li durchgeführten Workshops mit ganz unterschiedlichen Teilnehmerkreisen sollen in einem ersten Schritt zur Sensibilisierung für das Thema beitragen. 

Detaillierte Informationen zur Organisation finden Sie unter www.stiftungzukunft.li.