Seit diesem Sonntag gehen Autofahrer im australischen Bundesstaat New South Wales ein zusätzliches Risiko ein, wenn sie am Steuer ihr Handy zücken. Neue Kameras können erkennen, ob jemand während des Fahrens telefoniert oder Nachrichten schreibt. Laut der zuständigen Behörde Transport for NSW handelt es sich um die weltweit erste solche Technologie.
Ablenkung und Unaufmerksamkeit sind die zweithäufigste Ursache für Verkehrsunfälle in der Schweiz, bei schweren Unfällen sogar die häufigste. Kollisionen mit jährlich rund
Gemäss dem TCS nimmt die Reaktionszeit beim Telefonieren oder beim Schreiben eines SMS um 30 bis
Auch in der Schweiz ist die Nutzung des Handys am Steuer strafbar: Wer während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung telefoniert, wird mit einer Busse von
Die Kameras mit Infrarotblitz arbeiten demnach Tag und Nacht und bei jedem Wetter. Sie sind zum Teil fix installiert, kommen aber auch mobil auf Autoanhängern zum Einsatz. Ausgewertet werden die hochauflösenden Bilder mithilfe von künstlicher Intelligenz. Wenn das System einen möglichen Verstoss gegen die Regeln feststellt, werden die Bilder noch von Menschen überprüft.
Mit dem Handy am Steuer ertappt: Aufnahme einer neuen Kamera in New South Wales. Foto: Transport for NSW
Weiterhin erlaubt ist es, Telefonate per Freisprechanlage zu tätigen, wo die Hände frei bleiben. Illegal sind Videoanrufe, die Nutzung von Social Media und das Fotografieren. In den ersten drei Monaten erhalten Autofahrer, die erwischt werden, noch eine schriftliche Mahnung. Danach gibt es Bussen von umgerechnet bis zu
«Es ist ein System, um die Kultur zu verändern», sagte der zuständige Polizeichef australischen Medien. Die Behörden wollen die Zahl der Todesopfer auf den Strassen dank der neuen Technologie innert zwei Jahren um ein Drittel senken. Während des Pilotprojekts von Januar bis April wurden
Bedenken wegen des Datenschutzes wischen die Behörden beiseite. «Wie bei anderen Programmen für Verkehrsüberwachungskameras gibt es strenge Kontrollen, um sicherzustellen, dass die vom System erfassten Bilder sicher gespeichert und verwaltet werden», schreibt Transport for NSW.