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30 Jahre "Eine Frage der Ehre": Was Jack Nicholson zu seinem legendären Wutausbruch sagt

Das Drama über einen befohlenen Mord in der Marine ist vielleicht der wichtigste Film von Cruise, Moore und Nicholson.

von Dieter Chmelar

Man kann diesem Werk offenbar nicht genug Ehre "antun" – jedenfalls in der eingängigen deutschen Übersetzung: Schon das Theaterstück des New Yorkers Aaron Sorkin (61), das 1989 unter "A Few Good Men" (ein paar gute Männer) am Broadway uraufgeführt wurde, kam 1993 "Für Gott, Ehre und Vaterland" auf die Volkstheater-Bühne – übrigens mit einem brillanten Alfons Haider (65) in der Hauptrolle.

Der KURIER fragte sich damals, warum er als derartiges Talent "tags darauf unbedingt im 'Wurlitzer' als Plauderwastl auf dem Bildschirm auftauchen müsse". Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass Haider Jahre davor während eines Jamaika-Urlaubs in der blauen Lagune auf Tom Cruise getroffen war, sich heranschwimmend artig als Schauspieler vorstellte, worauf der bereits weltberühmte (aber von Fonsi nicht erkannte) Feschak replizierte: "Ach, ich versuche das auch."

Die legendäre Verfilmung 1992 – alles Gute zum 30. Geburtstag! – hieß auf Deutsch "Eine Frage der Ehre" und trug zum ohnehin bereits beträchtlichen Ruhm dreier Protagonisten ein gerüttelt Maß bei. Sowohl Tom Cruise als auch Demi Moore (heute beide jeweils 60) gestanden in späteren Interviews die künstlerische und karrieretechnische Wichtigkeit ihres Mitwirkens an der kammerspielähnlichen Inszenierung des politisch unerbittlich rechtschaffenen Regisseurs Rob Reiner (75).

Die Rolle des Jahrhundertmimen Jack Nicholson (85) wäre in einem einzigen seiner Sätze zu erkennen und zu erklären – auf die insistierende Frage der Ehre von Cruise (als Lieutenant Daniel Kaffee): "Ich will die Wahrheit!" steigert er sich (als Colonel Nathan R. Jessup) in einen der wohl berühmtesten Wutausbrüche der Filmgeschichte: "Die Wahrheit??? Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen!!!"

Das war der Beginn des Monologs, den Nicholson sagenhafte 50 Mal am Stück abspulte: "Ich fühlte mich danach wie das Lincoln Memorial – wie versteinert." Die beklemmende Story soll auf einem tatsächlichen Vorfall beruhen. Nachdem Autor Sorkin von seiner Schwester, einer Juristin, davon in einem Lokal erfahren hatte, blieb er noch stundenlang sitzen und schrieb sein Skript auf sämtliche verfügbare Servietten.

© Bild: imago stock&people

Die befohlene Ermordung eines US-Marines durch eigene Kameraden beruht im Film auf einem "Code Red", der bei US-Streitkräften als Blanket Party (Bettdeckenparty, also jemandem "die Deck’n geben") verwendet wurde.

Zu den schönsten Details des schaurigen Dramas zählt, wer aller die Hauptrollen abgelehnt hatte (nur Cruise galt als fix): Robert De Niro gefiel Nicholsons cholerischer Part nicht, Jodie Foster und Michelle Pfeiffer fanden keinen Gefallen an Moores Naivität. Kurios: Demi war beim Dreh im 8. Monat schwanger. Dazu das P. S.: Sex mit Cruise war weder im Film noch abseits davon jemals vorgesehen.

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