Austria
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Aus für Alkolocks: Ministerium streicht Bewährungssystem für Alkolenker

Der Samariterbund kritisiert, dass das Programm gestrichen wird. Seit 2017 wurde es 753 Mal genutzt.

„Alkoholisierte Fahrerinnen und Fahrer sind eine große Gefahr im Straßenverkehr. Von seinen Rettungseinsätzen weiß der Samariterbund, dass Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel ist, für alle Beteiligten sehr oft katastrophal ausgehen“, erklärt Reinhard Hundsmüller, Samariterbund-Bundesgeschäftsführer zum erfolgreichen Abschluss des Alkolock-Programms. Jedes Jahr wird in Österreich rund 26.000 Personen der Führerschein wegen Alkohol am Steuer entzogen. Mehr als ein Viertel dieser Lenker fahren trotzdem ohne Führerschein weiter. Ungefähr 4.000 davon setzen sich auch wieder alkoholisiert ans Steuer. Die Alkolocks seien eine gute Möglichkeit, um gefährliche Trunkenheitsfahrten zu verhindern. Diese Gferäte verhindern den Start eines Fahrzeugs, wenn beim Fahrer Alkohol in der Atemluft registriert wird.

2017 trat in Österreich das Alternative Bewährungssystem unter dem damaligen Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) in Kraft: Personen, denen der Führerschein aufgrund eines Alkoholdelikts für mindestens vier Monate entzogen wurde, bekamen die Möglichkeit, durch die Teilnahme an diesem Pilotprojekt und den Einbau einer Alkoholwegfahrsperre im Auto ihren Führerschein der Klasse B (und BE) schneller als ursprünglich vorgesehen zurück zu bekommen.

Mit der Durchführung des Pilotprojekts wurde vom österreichischen Gesetzgeber exklusiv der Samariterbund beauftragt, was damals auch in kritisiert wurde. Denn nicht, wie erwartet, das vom Verkehrsministerium mit Millionen geförderte Kuratorium für Verkehrssicherheit, sondern der SPÖ-nahe Arbeiter-Samariter-Bund bekam den Zuschlag für das Geschäft mit den Alkolocks.

Bilanz

655 Männer und 98 Frauen haben wegen Führerscheinentzugs die Gelegenheit genützt und seit 2017 an diesem neuen Bewährungsprogramm teilgenommen. Insgesamt wurden beim Samariterbund 4.326 Mentoring-Gespräche geführt. Das Durchschnittsalter lag bei 43 Jahren. Der jüngste Teilnehmer war 18, der älteste 84 Jahre. 515 Personen haben das strenge Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt, so eine interne Umfrage des Samariterbundes, würden mehr als 90 Prozent der Teilnehmer Alkohol-Programm auch weiterempfehlen. 6,6 Prozent aller Teilnehmer wurden aus dem Programm ausgeschlossen - hauptsächlich wegen des wiederholten Versuchs, ihr Fahrzeug trotz Alkoholisierung in Betrieb zu nehmen. “Die vergangenen fünf Jahre haben uns deutlich gezeigt, dass Mentoring in Kombination mit elektronischen Wegfahrsperren die Verkehrssicherheit erhöht. Wir haben einerseits von den Betroffenen selbst, aber auch von verschiedenen Behörden sehr viel positives Feedback zu diesem Pilotprojekt erhalten - und es ist wirklich schade, dass diese Aktion vom Ministerium nicht verlängert worden ist", sgat Hundsmüller.

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