Austria
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Behutsame Elektroakustik in Ulrichsberg

Das Jazzatelier in Ulrichsberg scheint prädestiniert zur Präsentation solcher Klänge jenseits der Massentauglichkeit und das nun schon seit fast fünfzig Jahren. Das erfordert Durchhaltungsvermögen und Beharrlichkeit, einen langen Atem und vermutlich auch so etwas wie einen Mühlviertler Sturschädel.

Christine Abdelnour, Altsaxofonistin mit libanesischen Wurzeln und Wohnsitz im französischen Pau, und Elektroniker Christof Kurzmann passen perfekt in die laborartige Atmosphäre des Platzes, produzieren Avantgardistisches ohne sperrig zu sein, Elektronisches jenseits der Techno-Lärm-Hölle.  Sehr zart gehen es die beiden an. Das hat viel mit Geräusch zu tun, ein weiches Zischen da, und leises Brummeln dort. Das klingt fast unauffällig und ist doch immens spannend. Das Publikum lauscht aufmerksam und gebannt, ein intimer Austausch zwischen den Musizierenden und den Leuten im Raum. Das klingt bei aller Modernität immer hörerfreundlich, hat bei allem Anspruch auch tänzelnde  Leichtigkeit, bei aller Ernsthaftigkeit auch einen Hang zur Selbstironie. Immer wieder singt Kurzmann bis leiser, ein wenig brüchiger Stimme poetische Texte von irritierender Schönheit.

Fazit: ein feinsinniger, eindringlicher Abend mit zwei Klangtüftlern, die aus dem Moment schöpfen und unangestrengt Spannungsbögen bauen.

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