Austria
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Bei Olympia 1992: Als ein Dream Team der USA die Welt verzauberte

© REUTERS/Ray Stubblebine

Die US-Basketballstars nutzten die olympische Bühne für eine kostenlose Werbevorführung vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

Nie waren Matches im Weltsport vorhersehbarer als beim olympischen Basketballturnier der Männer in Barcelona 1992. Gleichzeitig waren Partien selten aufregender und sehenswerter.

In diesem Widerspruch lag ein Zauber, den es seither selten gab im modernen Sport. Mitgebracht ans Mittelmeer haben diese Magie die Basketballer aus den USA. Bereits eineinhalb Jahre vor dem ersten Anwurf wurde die US-Auswahl von der Fachzeitschrift Sports Illustrated als "Dream Team" tituliert, und die von Experten als das "dominanteste Sportteam aller Zeiten" bezeichnete Ansammlung von Superstars sollte dieses Versprechen in jeder Sekunde einlösen.

Kurz davor waren die Amateurregeln für olympische Basketballer abgeschafft worden, womit in Barcelona erstmals die Stars aus der NBA teilnahmeberechtigt waren. Die Profiliga sah darin keine lästige Aufgabe an einem Nebenschauplatz, sondern nutzte die olympische Bühne für eine kostenlose Werbevorführung vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

Nominiert wurde das Beste, das die Liga zu bieten hatte: Michael Jordan, Scottie Pippen, Karl Malone, Charles Barkley oder Larry Bird. Magic Johnson wurde aus der Spielerpension geholt und schwärmte später, dass "das 92er-Dream-Team der größte Moment meines Basketballer-Lebens war".

Selbiges galt wohl auch für viele Gegner und Zuschauer. Im Schnitt gewannen die Amerikaner jedes Spiel mit 43,8 Punkte Differenz, nur ein einziges Mal gerieten sie in Rückstand: Im Finale am 8. August 1992 führten die Kroaten kurz mit 25:23, am Ende hieß es dennoch 117:85 für die USA.

Sports Legends Auction at Julien's Auctions in Beverly Hills

© Bild: EPA / ETIENNE LAURENT

Legendäre Aussage

Trotz aller Dominanz wurden die Gegner nie verhöhnt. Legendär die Aussage von Charles Barkley vor dem Auftaktspiel: „Ich weiß nichts über Angola. Aber Angola ist in Schwierigkeiten.“ Die Gegenspieler waren oft die größten Fans. Im Zweikampf mit den NBA-Stars blickten sie mitunter zur Reservebank, wo Mitspieler Fotos knipsten.

Aus Sicherheitsgründen residierte das US-Team im Hotel und nicht im Olympischen Dorf. Dort hatte bereits die Übernahme der Akkreditierungen in einem Massenauflauf geendet. Selbst Sicherheitskräfte buhlten um Autogramme. Am Ende waren nicht nur die USA Gewinner, sondern auch der Basketball-Sport und die olympische Idee. Nur Michael Jordan nahm noch etwas anderes mit neben Gold: Der für viele größte Basketballer der Geschichte sagte, er habe viel über die Schwächen seiner Teamkollegen gelernt.

Jederzeit und überall top-informiert

Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.